Unsere Geschichte
Diese Seite berichtet über die wechselvolle Geschichte des Sächsischen Sinfonieorchesters Chemnitz e. V. (SSO Chemnitz) und die Ereignisse,
die in die Zeit der Gründung des Orchesters fallen.
Wie alles begann ...
(1939-1961-1990)
Wie alles begann ...
(1939-1961-2000)
Dank umfangreicher Recherchen des langjährigen Orchestermitgliedes Bernd Matthes lassen sich mittlerweile die Spuren der Musiker, die bei der Gründung des Orchester dabei waren, bis in das Jahr 1939 zurückverfolgen. Damals bestanden in vielen größeren Unternehmen Musikvereinigungen verschiedener Art, so auch in den Chemnitzer NILES-Werken, dem späteren Großdrehmaschinenbau 8.Mai und heute Niles-Simmons Industrieanlagen GmbH. Nach den Wirren des 2. Weltkrieges gründeten diese Musikfreunde im Jahre 1947 das Niles-Werkorchester. Dieses Orchester existierte bis 1965. Nach 18 Jahren gemeinsamen Musizierens erfolgte vier Jahre nach der Gründung des Arbeitersinfonieorchesters auf Initiative des damaligen Kulturhausleiters Paul Kampe die Einbindung des NILES-Werkorchesters in das Arbeitersinfonieorchester Karl-Marx-Stadt. Der gesamte Fundus des Niles-Werkorchesters ging das Arbeitersinfonieorchesters über. Dieser bisher nicht fixierte Teil der früheren Geschichte des Orchesters wurde nunmehr in mühevoller Kleinarbeit recherchiert, mit Dokumenten und Aussagen von Zeitzeugen belegt und in einem Anhang zur bisherigen Orchesterchronik niedergeschrieben.
Zur ersten Probe des Arbeitersinfonieorchesters Karl-Marx-Stadt, die am 10. März 1961 stattfand, erschienen bereits 20 Musiker zum gemeinsamen Spiel. Zu ihnen zählten solche verdienstvollen Mitglieder, wie Waltraud Gottschalk, Bernd Matthes und Michael Fischer, die aus dem Niles-Werksorchester ins ASO kamen und noch lange Zeit im Sächsischen Sinfonieorchester Chemnitz (SSO) musizierten. Zunächst nur als Streichorchester besetzt, machte es unter der Leitung von Helmut Daniel und Helmut Kammel seine ersten Schritte. Im Mai 1962 übernahm Rudolf Nestler, Violinlehrer an der Städtischen Musikschule, die Leitung des Orchesters. Die sehr fruchtbaren Beziehungen zu dieser Institution halfen dem Orchester sehr bei der Profilierung und beim Aufbau in den ersten Jahren und darüber hinaus. Stellvertretend sollen hier Koppe-Döhnert und Rehnitz genannt werden, die über viele Jahre im Orchester wirkten und gleichzeitig als Musikerzieher tätig waren. Mit Hermann Steglich, der leider 1984 viel zu früh verstarb, hatte das Orchester einen hervorragenden Solisten (Flöte, Pauke) sowie Komponisten und Organisator in seinen Reihen. Sein erstes eigenes Konzert gab das Orchester am 2. Februar 1963. Nachdem Ende 1964 der endgültige Aufbau zum Sinfonieorchester unter der Leitung von Rudolf Nestler vollzogen war, fing man nun an, das Niveau des Orchester ständig weiterzuentwickeln und die Musizierfreude der Orchestermitglieder in den Vordergrund allen Wirkens zu stellen. Unstrittig ist dabei die Tatsache, dass das Orchester Dank großzügiger finanzieller Unterstützung viele Möglichkeiten der musikalischen Qualifizierung nutzen konnte und sich so zu einem der führenden Laienorchester der DDR entwickelte.
Bei der künstlerischen Profilierung legte Günter Muck nicht nur Wert auf die "Große Besetzung", gleichrangige Bedeutung hatten unter seiner Leitung auch das Kammerorchester, die Blechbläsergruppe, das Streichquartett, das Bläserquintett und das Hornquartett, wie dies in ungezählten Auftritten zu hören war. Sehr hilfreich für das Orchester war die Unterstützung durch Generalmusikdirektor Prof. Kurt Masur. In zahlreichen Proben vermittelte er dem Orchester seine reichen Erfahrungen. Er sagte dazu 1970 in der Berliner Illustrierten: "... Ich kann die Begegnungen mit diesem Orchester zu den Stunden in meinen Leben zählen, bei denen ich nicht nur Geber, sondern genauso Beschenkter bin. Es ist schon ein tiefer gehendes Erlebnis, wenn es Menschen gibt, die neben ihrer harten Arbeit alle Energie aufbieten, um immer mehr in die Geheimnisse und Schönheit eines Musikwerkes einzudringen versuchen. Und wie viel Liebe gehört dazu, nicht nur Musik zu 'machen', sondern hart an der technischen Vervollkommnung einer Darbietung zu arbeiten...". Von 1973-1990 gab es eine sehr fruchtbringende Zusammenarbeit mit der Staatskappelle Dresden, die während dieser Zeit auch den Konzertmeister des Orchesters stellte. Unter der Leitung von Günter Muck hatte das Orchester das große Glück, sein Können in mannigfaltigen Konzerten im In- und Ausland unter Beweis zu stellen. Gastspielreisen führten das Orchester nach Ungarn, Polen, die heutige Tschechische Republik und die damalige Sowjetunion. Bleibende Erlebnisse für das Orchester sind dabei die vielen Konzerte mit berühmten Künstlern als Solisten, wie Annerose Schmidt, Amadeus Webersinke, Herbert Collum, Jörnjakob Timm, Jutta Zoff, und Ludwig Güttler, die hier stellvertretend genannt werden sollen. Bezeichnend für die Vielseitigkeit und den Mut dieses Laienorchesters war und ist der Drang, immer Neues auszuprobieren und gleichzeitig Gelungenes weiter zu pflegen. Dazu zählen die Uraufführungen zeitgenössischer Komponisten, die gemeinsamen Konzerte mit anderen Laienorchestern oder aber auch die vielen volkstümlichen Konzerte. Diese erfreuten sich nach und nach immer wachsender Beliebtheit beim Publikum. Neben einer Vielzahl eigener Konzerte, die das Orchester bestritt, wirkte das Orchester auch bei Festveranstaltungen und bei der Umrahmung ungezählter Veranstaltungen jeglicher Art mit. Seit den siebziger Jahren spielte es auch Anrechtskonzerte für die Jugend im Opernhaus.
Interessant und lehrreich für das Orchester war auch die Teilnahme an vielen nationalen Ausscheiden, wie den Arbeiterfestspielen. Bei Dirigentenseminaren hatte es Gelegenheit, mit einer Vielzahl verschiedener Orchesterleiter zu arbeiten. In die Zeit der gesellschaftlichen Wandlungen in der ehemaligen DDR fallen zwei große Höhepunkte in die Arbeit des Orchesters. Dies ist das Konzert im Leipziger Gewandhaus im Februar 1989 und das Festkonzert zum 30-jährigen Orchesterjubiläum im April 1991.
Wendezeiten ...
(1991-2000)
Bereits bei den Vorbereitungen für das Jubiläumskonzert waren die Probleme vor allem finanzieller Art, die auf das Orchester zukamen und sich dann in den kommenden Wochen und Monaten immer deutlicher bemerkbar machten, zu spüren. Mit dem Wegfall eines Großteils der finanziellen Mittel, stand das Orchester in dieser Zeit praktisch vor dem "Aus". Innerhalb weniger Wochen mussten sich die Orchestermitglieder entscheiden, ob und wie ein Weiterbestehen des Orchesters aussehen könnte. Gerade in dieser Zeit zeigte sich, dass nicht nur über viele Jahre miteinander gut musiziert wurde, sondern dass sich auch ein sehr starker innerer Zusammenhalt des Orchesters herausgebildet hatte. Mit diesem tiefen Gefühl der Zusammengehörigkeit gelang es damals beherzten Mitgliedern, das Orchester zu erhalten und am 26. Juni 1991 als Sächsisches Sinfonieorchester Chemnitz (SSO) neu zu gründen. Mit der Festschreibung eines neuen Orchesternamens im Vereinsregister wollte man dabei keinesfalls unter die interessante Entwicklungsgeschichte des Orchesters einen Schluss-Strich ziehen. Im Gegenteil, das Orchester bekennt sich zu seiner Geschichte, zu der auch die Einbindung in das bis 1990 bestehende System gehörte. Die Leistungen der vielen Laienmusiker sind in höchstem Maße anerkennenswert. Damals wie auch heute lassen sich Sinn und Zweck dieses Orchesters auf einen gemeinsamen Nenner bringen. Es ist einfach die Zusammenführung musizierfreudiger Menschen, die unter fachgerechter Anleitung und in ungezählten Stunden Freizeit Konzertprogramme erarbeiten und mit ihren Aufführungen anderen Menschen Freude bereiten. Man könnte es auch mit den Worten eines langjährigen Orchestermitgliedes heute so ausdrücken: "Es (das Orchester) war ein Stück Lebensqualität in einem Inselbereich beglückenden Wirkens, im Umfeld unter dem Druck politischer Einseitigkeit und geistiger Begrenztheit vergangener Jahrzehnte". Schwerstarbeit beim Aufbau des neugegründeten Vereins hatte nun der neue und zugleich erste Vorstand unter der Leitung von Dr. Daisy Weber (Nestler) zu leisten.
Alles war neu und komplizierter geworden. Nun ging es nicht mehr nur um die Musik allein, nein, auch die gesamte Organisation, die Finanzen, die Werbung, die Pressearbeit und auch die Gewinnung neuer Mitglieder lagen jetzt in den Händen des Vereins. Für das Orchester eine schwierige Phase erneuter Aufbauarbeit. In diese Zeit der Vereinsgründung fällt auch der Wechsel in der künstlerischen Leitung des Orchesters. An die Stelle von Günter Muck, der nach 25-jähriger erfolgreicher Tätigkeit in den Ruhestand trat, wurde mit Jens Hofereiter, damals hauptberuflich als Solorepetitor am Opernhaus Chemnitz tätig, ein Leiter mit viel jugendlichem Elan und Sachverstand verpflichtet. Nach intensiver Probenarbeit war das Orchester bereits im September 1991 mit einem anspruchsvollen Programm in der Chemnitzer Konzertreihe der Schloßteichkonzerte zu hören. Seitdem ist das Orchester um eine regelmäßige Konzerttätigkeit sowohl in kommunalen Konzertreihen, aber auch mit eigenen sinfonischen Konzerten bemüht. Bei seiner Teilnahme an der Bundestagung des Bundes deutscher Liebhaberorchester (BDLO) 1992 in Heusenstamm konnte das Orchester erstmals bundesweite, aber auch internationale Kontakte knüpfen und sich musikalisch vorstellen. In der Konzertreihe der Seligenstädter Klosterkonzerte trat das Orchester dabei mit einem eigenen Konzertprogramm auf und erhielt viel Beifall. Höhepunkte in der Arbeit unter Jens Hofereiter waren die Aufführungen der Cäcilienmesse von Ch. Gounod zum Kulturfestival 'Mittelsächsischer Kultursommer' gemeinsam mit der Singakademie Chemnitz e.V. sowie der C-Dur Messe von L. van Beethoven mit den Chemnitzer Kantoreien von St. Joseph und St. Nepomuk 1994 und 1995.
Erstmals seit vielen Jahren trat das Orchester wieder mit einem begeistert aufgenommenen volkstümlichen Programm in Chemnitz und Wechselburg auf. Für das Programm mit dem erfrischenden Titel "Im Feuerstrom der Reben" konnten Nancy Gibson und Dietrich Greve vom Opernhaus Chemnitz verpflichtet werden. Bezeichnend für diese Zeit der Entwicklung des Orchesters war die Vielzahl der Konzerte, die in einem Jahr zu bewältigen waren. Geschuldet war diese Situation der permanent angespannten Finanzlage des Vereins und diente der Erhaltung des mittlerweile umfangreichen Vereinsbetriebes. Nicht umsonst lag deshalb das Schwergewicht bei der Arbeit unter Jens Hofereiter auf der Einstudierung neuer Werke. Dies diente der raschen Erweiterung des ohnehin schon beträchtlichen Orchesterrepertoires, stellte aber gleichzeitig außerordentlich hohe Anforderungen an die Musiker und zeigte mehr als deutlich die Grenzbereiche des Laienmusizierens auf. Die Ouvertüre "Die Hebriden" von Mendelssohn-Bartholdy, das Adagio für Streicher op.11 von Samuel Barber und auch die Sinfonie d-Moll des Spaniers Arriaga waren solche aufwendigen Neueinstudierungen in dieser Zeit. Nach einer Reihe von Konzerten im Chemnitzer Veranstaltungszentrum "Forum" ist das Orchester seit 1995 nun wieder regelmäßig mit zwei Konzerten pro Jahr in der Stadthalle Chemnitz zu hören. Mit Konzerten zur Weihnachtszeit erfuhr auch die Arbeit mit dem Kammerorchester wieder einen Aufschwung. Eine neue Erfahrung gewann das Orchester durch seine Beziehungen zum Instrumentalverein-Wuppertal e.V. Seit 1994 gab es regelmäßige Kontakte zwischen beiden Vereinen und gemeinsame Konzerte in den Heimatstädten Wuppertal und Chemnitz. Auf der Tagesordnung standen bei den Vereinstreffen neben den interessanten Fragen der Orchesterarbeit, auch die Schattenseiten des Laienmusizierens, welche mittlerweile die beiden Musikvereine gleichermaßen betreffen. Dazu zählen vor allem die angespannten Finanzsituationen, die es immer wieder zu meistern gilt. Aber auch die unterschiedlichen Herangehensweisen bei der Auswahl der Werke und bei der Probenarbeit sind interessante Fragen, die diskutiert wurden. Der Instumental-Verein Wuppertal e.V. mit seiner über 170-jährigen Geschichte eines der ältesten deutschen Liebhaberorchester und das Sächsische Sinfonieorchester Chemnitz (SSO) mit seiner wechselvollen Geschichte, geprägt auch durch die Erfahrungen in unterschiedlichen Gesellschaftssystemen, sind zwei deutsche Liebhaberorchester, die sich in ihrer Arbeit vor allem den hohen Anforderungen der sinfonischen Literatur stellen und die Ergebnisse alljährlich bei Konzerten in ihren Heimatstädten und Regionen unter Beweis stellen. Es ist deshalb ein großes Glück festzustellen und zweifellos dem beharrlichen Wirken beider Orchester und seiner Vorstände zu verdanken, dass es gelungen war, in einer Zeit des Suchens nach Gemeinsamkeiten zwischen Ost und West, diese über das Laienmusizieren zu finden. Das Jahr 1996 brachte wiederum einen großen Höhepunkt in der Orchestergeschichte. Das 35-jährige Orchesterjubiläum stand vor der Tür. Mit einem anspruchsvollen Programm mit Werken von Schubert, Chopin, Grieg und Bizet hatte sich das Orchester unter der Stabführung von Jens Hofereiter darauf vorbereitet. Das gelungene Konzert erhielt viel Beifall und sollte der Auftakt in eine neue Entwicklungsetappe in der Orchestergeschichte sein. Nach fünf Jahren schwieriger, aber auch erfolgreicher Aufbauarbeit, die vor allem vom Suchen nach dem richtigen Weg sowohl bei der musikalischen als auch bei der gesamten Vereinstätigkeit gekennzeichnet war, vollzog sich abermals ein Wechsel in der künstlerischen Leitung. Nach Jens Hofereiter übernahm Wolfgang Behrend den Dirigentenstab. Hauptberuflich von 1992-1998 als Solorepetitor mit Dirigierverpflichtung am Opernhaus Chemnitz tätig, arbeitete das Orchester unter seiner Leitung mit neuen künstlerischen Ansprüchen. Dies trifft sowohl auf die Arbeit mit der sinfonischen Besetzung als auch auf die Kammermusikbesetzung zu. Das Ergebnis einjähriger intensiver Probenarbeit war am 10. Mai 1997 in der Stadthalle Chemnitz zu hören. Dem Orchester wurde von der Kritik eine "Gutes verheißende Ehe" mit seinem künstlerischen Leiter bescheinigt. Verheißungsvoll war auch der Start des Kammerorchesters unter neuer Leitung. Zur Aufführung gelangten im Juni 1997 in der Orangerie des Fürst- Pückler-Parkes in Bad Muskau Werke von Bach, Vivaldi und Mozart. Im gleichen Jahr gewann das Orchester eine bundesweite Ausschreibung des Bundes deutscher Liebhaberorchester (BDLO) für eine zehntägige Konzertreise nach Japan im August/September 1999. Die zukünftigen japanischen Gastgeber waren dazu eigens nach Deutschland gereist, um sich ausgewählte Orchester anzuhören. Schließlich fiel am 7. Dezember 1997 die Wahl auf die Chemnitzer Musiker. Es war eine der größten Herausforderungen in der Orchestergeschichte. Das schwierige Programm, welches von den Gastgebern zusammengestellt wurde, hatte für das Sächsische Sinfonieorchester Chemnitz (SSO) eine neue künstlerische Dimension. Bereits 1998 begannen, trotz eines mit zehn Konzerten ausgelasteten Terminkalenders, die Proben für die Konzertreise. Mit der 1. Sinfonie c-Moll op.68 von Johannes Brahms, japanischer Folklore mit großem Chor, der Hallenarie aus der Oper "Tannhäuser" von Richard Wagner und der Ouvertüre zu Goethes Trauerspiel "Egmont" von Ludwig v. Beethoven war das Programm im wahrsten Sinne mit Schwierigkeiten gespickt. Um das immense Probenpensum zu schaffen, war ein ausgeklügelter Probenplan mit vielen Registerproben und Gesamtproben notwendig. Engagierte Unterstützung erhielt das Orchester dabei durch die Musiker der Robert-Schumann-Philharmonie Chemnitz. Vor dem großen Ereignis folgte aber noch eine Reihe interessanter Konzerte in Chemnitz und der Region. Mit einem Benefizkonzert in der Chemnitzer Markuskirche unterstützte das Orchester den Aufbau dieses wunderschönen Kirchenbaus, der nun nach seiner Fertigstellung im Jahr 2000 zu einer der schönsten Spielstätten des Orchesters in Chemnitz geworden ist. Zu den japanischen Kulturtagen im Wasserschloss Klaffenbach konzertierte das Kammerorchester mit Werken von Vivaldi, Mozart und Bach. Besonderer Beliebtheit erfreuten sich in immer stärkerem Maße die alljährlichen Sinfoniekonzerte des Orchesters in der Stadthalle Chemnitz, zu denen im November 1998 auch das nunmehr dritte Gemeinschaftskonzert mit dem Instrumental-Verein Wuppertal e.V. gehörte. Mit der Solistin Gabriele Kupfernagel bei Beethovens Klavierkonzert Nr.1 hatte das Orchester dabei eine exzellente Solistin. Wie die Kritiken der Konzerte aus dieser Zeit belegen, erfüllte das Orchester dank der künstlerischen Arbeit von Wolfgang Behrend mittlerweile "fast professionelle Ansprüche". Bester Lohn dafür waren die ständig steigenden Besucherzahlen. Der seit dieser Zeit einsetzende rege Zulauf an neuen Mitgliedern, zu denen viele junge Musiker gehören, hat zu einer neuen, frischen und streitbaren Atmosphäre im Orchester geführt, die sich auch in musikalischer Hinsicht sehr positiv auswirkte. Nach unzähligen Proben und einer mehrtägigen Einspielphase startete das Orchester mit 40 Musikern samt Instrumenten am 26. August 1999 zur großen Gastspielreise in das 9000 km entfernte Hachioji, einer Textilstadt am Rande von Tokio. Voller Erwartungen, aber auch mit dem Willen, etwas aus der sächsischen Heimat in das ferne Japan zu tragen, machte sich das Orchester auf die weite Reise. Dass die Gastspielreise überhaupt zustande kommen konnte und zu einem solchen Erfolg wurde, ist vor allem dem großen Enthusiasmus aller an dem gesamten Projekt Beteiligten zu verdanken. Besondere Dankbarkeit empfindet das Orchester gegenüber den japanischen Musikfreunden mit ihrem Organisationskomitee, welches aus hochrangigen Vertretern aus der Wirtschaft bestand, und den Hauptteil der Finanzierung übernahm. Die Reise in den Fernen Osten hat mit ihren landschaftlichen Impressionen, den vielen Begegnungen mit einer völlig anderen Kultur und der gemeinsam empfundenen Musik einen tiefen Eindruck bei den Chemnitzer Musikern hinterlassen und zum besseren gegenseitigen Verständnis beigetragen. Bester Lohn für die harte Probenarbeit war das von 2000 Zuschauern begeistert aufgenommene Konzert in der City-Hall von Hachioji. Bereits kurz nach seiner Rückkehr aus Japan begannen für das Orchester wiederum anstrengende Wochen. Die Stadthalle Chemnitz feierte ihr 25-jähriges Jubiläum und der MDR wollte das Sächsische Sinfonieorchester ins Programm haben. Das waren neue Erfahrungen für die Musiker. Intensiven Proben folgten Aufnahmen im Tonstudio. Interessant und aufregend auch die Arbeit vor den Kameras. Im November schließlich wurde das Orchester bei der Veranstaltung "Asse 99" mit einem Preis für sein künstlerisches Schaffen geehrt. Ein Novum in der Geschichte des Vereins und zugleich Höhepunkt des Jahres war der erste Orchesterball des Orchesters, der im ausverkauften Renaissance Hotel großen Anklang fand. Dank großzügiger Unterstützung durch die Geschäftsleitung des Hotels und der perfekten Organisation konnte dem Publikum ein unterhaltsames Programm in ansprechender Atmosphäre geboten werden. Im neu beginnenden Jahr beschritt das Orchester auch neue Wege bei der Programmgestaltung. Für sein Sinfoniekonzert im Juni des Jahres wählte es ausschließlich Werke nordischer Komponisten aus. Das Konzert mit Werken von Sibelius und Grieg wurde vom Publikum begeistert aufgenommen und erhielt eine sehr gute Kritik. Größere Bedeutung bekam in zunehmendem Maße die Arbeit mit dem Nachwuchs. Durch kontinuierliche Werbung konnten etwa zwanzig neue Mitglieder gewonnen werden . Mit dem "Tag der offenen Tür" widmete sich das Orchester vor allem den jüngsten Musikern. An diesem Tag durfte sich jeder einmal ausprobieren und in einem richtigen Orchester mitspielen. Im zweiten Sinfoniekonzert des Jahres hatte man sich für ein großes Wagnis entschieden. Auf dem Programm stand im zweiten Teil die bereits in Japan aufgeführte Sinfonie Nr. 1 c-Moll op.68 von J. Brahms. Für das Publikum und das Orchester war die Aufführung dieses Meisterwerkes der Romantik ein großes Erlebnis. Mit Schwierigkeiten gespickt war auch der Auftritt des neu formierten Kammerorchesters. In der filigranen h-Moll Suite von J. S. Bach zeigte Alexandra Haubner, Soloflötistin des Orchesters, ihr brillantes Können. Besonders glücklich war das Orchester über die Einladung, bei der Festwoche anlässlich der nach langer Rekonstruktion wiedereröffneten Markuskirche Chemnitz ein Konzert geben zu können. Hatte es doch bereits mehrmals Benefizkonzerte für den Wiederaufbau in der in Rekonstruktion befindlichen Kirche gespielt. Krönender Abschluss des Jahres 2000 war der sehr gut besuchte zweite Orchesterball im Renaissance Hotel Chemnitz.
Der Erfolg setzt sich fort ...
(2001-2021)
Wir konnten uns sehr über unsere Erfolge freuen, insbesondere über die stets hohe Qualität unserer Konzerte und den wachsenden Besucherstrom, und darauf sind wir auch stolz. Aber können wir das Erreichte bewahren und weiter verbessern? Die Antwort auf diese Frage hängt wohl von dem hohen Engagement jedes einzelnen Mitglieds, einem großartigen Vorstand und einem passenden Dirigenten ab, der sowohl höchste Qualität fordert als auch Verständnis für die Bedürfnisse eines Amateurmusikers hat, der tagsüber seiner Arbeit nachgeht. Eine große Herausforderung für die kommenden Jahre.
An dieser Stelle mögen die verkürzten Jahresüberblicke dargestellt sein:
2001:
Das Festkonzert zum 40-jährigen Orchesterjubiläum am 16. Juni 2001 sowie eine Festwoche prägten die Proben- und Vereinsarbeit mit Beginn des Jahres. Das Jubiläum feierten wir gemeinsam mit unseren Japanischen Freunden aus Hachioji/Tokio. "Was für ein Konzert!....Wunderbarer Schlusspunkt: Ausschnitte aus Puccinis Oper "Suor Angelica" mit Svetlana Katchour und den Chorsängerinnen aus Hachioji/Tokio...‘‘, so die Musikkritik der Presse. Im Herbst gestaltete das SSO die Abendgala der "Sachsenasse 2001" bevor im Sinfoniekonzert am 24. November 2001 die "Meisterwerke russischer Komponisten" auf dem Spielplan standen. Das Orchester unter der Leitung von Wolfgang Behrend sowie die Solisten Rico Scholz (Kontrabass) und Ingo Roscher (Horn) wurden mit großem Beifall bedacht. Das Orchesterjahr endete mit der Aufführung des Te Deum von Zelenka in der Markuskirche Chemnitz und unserem dritten Orchesterball im Renaissance Chemnitz Hotel.
2002:
Im März 2002 reiste das SSO erneut nach Wuppertal, um ein gemeinsames Konzert mit dem Instrumental-Verein Wuppertal e.V. vorzubereiten und aufzuführen. Gemeinsam mit dem Jugendsinfonierochester der Musikschule Chemnitz fand kurz darauf ein gemeinsames Orchesterschulungslager statt. Geprobt wurde für ein Konzert anlässlich des Deutschen Musikschultages am 15. Juni 2002. Auftritte in der Markuskirche Chemnitz und zum Thumer Orchestertreff wurden zusätzlich absolviert, bevor das Gemeinschaftskonzert mit der Musikschule endlich aufgeführt werden konnte. Gleich im Anschluss daran ging es auf Gastspielreise nach Italien, die das Orchester nach Parma, Mailand und Verona führte. Das italienische Publikum war mehr als begeistert. Zugabe auf Italienisch bedeutet: Das Programm noch mal von vorn spielen und so endeten die Konzerte selten vor Mitternacht. "Die Freude am Spiel gemeinsam mit der ausgereiften musikalischen Interpretation unter dem Dirigat des künstlerischen Leiters Wolfgang Behrend war allen Musikern anzusehen. Für die Chemnitzer wird diese Tournee zu den Kulturschätzen Nord- und Mittelitaliens als Höhepunkt in die Orchestergeschichte eingehen." (Freie Presse, 6.7.2002). Konzerte in Wechselburg, Flöha, in der Markuskirche Chemnitz ließen keine Ruhe eintreten - ein ausgesprochen konzertreiches Jahr. Für das Sinfoniekonzert zum Gedenken an die Pogromnacht 1938 mit Musik jüdischer Komponisten übernimmt GMD Georg Christoph Sandmann die künstlerische Leitung. Damit bahnte sich auch ein Leitungswechsel in der künstlerischen Leitung des Orchersters an.
2003:
Unter der Leitung von Andreas Grohmann als neuen künstlerischen Leiter des Sächsischen Sinfonieorchesters Chemnitz e.V. spielte das Orchester erstmals beim Deutschen Mozartfest in Chemnitz. Henneberg, Schumann und Tschaikowski standen auf dem Programm. Im Sommer folgten ein Konzert im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Frankenberger Sommer" und schließlich zum wiederholten Male ein "Tag der offenen Tür" des Orchesterprobenraum der Stadthalle Chemnitz für unsere kleinen und großen Gäste. Die Begeisterung, sich mit Musik zu beschäftigen, vorzuspielen oder mit den Instrumenten mitten im Orchester Platz zu nehmen, war ansteckend. Im Oktober folgte der zweite Flug in den fernen Osten: Nach vier Jahren wieder ein Gastspiel in Hachioji/Japan, von dem neben dem gemeinsamen Konzert die überaus herzliche Gastfreundschaft der Organisatoren und Musiker in wunderbarer Erinnerung bleiben. Am Ende des Jahres übernahmen wir wiederum die Gestaltung der Auszeichnungsveranstaltung "Sachsen Asse 2003‘‘. Das Jahr endete mit einem erfolgreichen Operettenkonzert "Du sollst der Kaiser meiner Seele sein" in der Stadthalle Chemnitz.
2004:
Wagner und Beethoven sowie dem Konzert für Kontrabass in h-Moll von Bottesini waren Programm in unserem Frühjahrskonzert in der Stadthalle. Ein Konzert in Frankenberg sowie die zweite Konzertreise des Orchesters nach Italien ließen die Zuhörer beliebte Melodien aus Operette und Musical genießen. Der Radetzky-Marsch als eine der vielen Zugaben hält keinen Italiener auf dem Stuhl. Faszination anderer Art brachte der nun schon traditionelle „Tag der offenen Tür“ in der Stadthalle Chemnitz. Die Festveranstaltung zu „30 Jahre Stadthalle“, zu der wir agierten, unterstrich einmal mehr die Verbundenheit mit dem wöchentlichen Probenareal. Nach dem Erfolg des Sinfoniekonzertes mit Werken von Grieg und Mozart, bei dem nicht nur das Orchester von den Solisten Heidrun Sandmann und Hardy Wenzel fasziniert war, führte zu der Entscheidung, zukünftig die Konzerte im großen Saal der Stadthalle stattfinden zu lassen. Der Platz im kleinen Saal reichte nicht mehr für unser Publikum aus! Würden wir die Hürde nehmen können, das Parkett des großen Saales zu füllen? Schließlich bedeutete dies dreimal höhere Besucherzahlen zu schaffen, um die Kosten refinanzieren zu können.
2005:
Im Mai ist es dann soweit: Im großen Saal der Stadthalle konzentrierte das Orchester gemeinsam mit den japanischen Freunden aus Hachioji. Zunächst wurde im Foyer als Auftakt ein kleines deutsch-japanisches Chorkonzert geboten. Gemeinsam mit dem bekannten und hervorragenden Solisten Matthias Eisenberg begann das Konzert mit Rheinbergers Orgelkonzert. Die Solisten der nachfolgenden Cäcilienmesse von Gounod waren Svetlana Katchour, Erik Stokloßa und Egbert Junghanns. Unsere japanischen Chorsänger wurden bestens von Mitgliedern des Universitätschores der TU Chemnitz und der Singakademie unterstützt. Und: Der große Saal war ausverkauft - ein enormer Erfolg! Für die japanischen Freunde und das SSO war das Konzert einer der Höhepunkte von sieben gemeinsamen ereignisreichen Tagen, die die freundschaftlichen Beziehungen vertieften. Auch mit dem „Tag der offenen Tür“ des Orchesters wurde ein Raumwechsel ins Foyer der Stadthalle vollzogen. Wieder nutzten viele Kinder und junge Musiker das Angebot unser Orchester "anzufassen" oder gar mit zu musizieren. Dieses Anliegen der Nachwuchsförderung stand auch im Mittelpunkt bei der Gestaltung des Sinfoniekonzertes im November, in dem Musikschülerinnen als Solisten des Doppelklarinettenkonzertes von Stamitz auftraten.
2006:
Sechs große Auftritte für das Jahr standen für das SSO schon zu Jahresbeginn fest, kleinere sind noch hinzugekommen. Ein anspruchsvolles, gefülltes Jahr durch den Wechsel der geforderten Programme, angefangen beim Neujahrskonzert in Seehausen, gefolgt vom eigenen Sinfoniekonzert mit Werken von Mozart und Sibelius, schließlich die Gestaltung des „Tages der Musik“ gemeinsam mit der Singakademie Chemnitz, die Teilnahme am Eröffnungskonzert des 7. Europäischen Orchestertreffens und die Teilnahme am Sängerfest Chemnitz. Kein Wunder, dass dann im Weihnachtskonzert die Instrumente umso fröhlicher zum 45-jährigen Bestehen des Orchesters musizieren. So unterschiedliche Auftritte wie im Jahr 2006 fordern zwar enorm viel Kraft, bringen aber auch viel Spaß und Abwechslung. Denn wann kann man schon mit dem Pfeifvirtuosen Prof. Tamás Hacki musizieren? Ein weiteres Erlebnis besonderer Art war die „Vorlesung“ von GMD G.C. Sandmann über das Funktionieren eines Orchesters, bei der wir gern das ungehorsame und schließlich folgsame Orchester mimten. Im Juli sorgte die Konzerttournee nach Südfrankreich neben Musik, Hitze und Besichtigungen dafür, dass der Zusammenhalt und das Miteinander im Orchester gestärkt werden. 2006 ist auch das Jahr, indem Frau Dr. Daisy Weber als Vorstandsvorsitzende zum „Tag des Ehrenamtes“ für ihr Engagement auf kulturellem Gebiet ausgezeichnet wurde.
2007:
Das Jahr begann mit einem motivierenden und fröhlichen Konzertieren Mathias Schmutzlers (Staatskapelle Dresden) mit dem Sächsischen Sinfonieorchester Chemnitz e.V. Neben dem Konzert für Trompete und Orchester, Es-Dur von Neruda erklangen Werke von Beethoven und Franck. Beim Kindermusiktag in der Sankt Markuskirche konnten Klein und Groß dann mit oder ohne Taktmaß „auf die Pauke haun“ oder aber bei der Vogelhochzeit mitmusizieren, Instrumente bauen oder mitsingen. Das Jahr brachte zudem ein Aufspielen des SSO zum Seelitzer Pferdesommer und ein weiteres Konzert mit Unterhaltungsmusik auf dem Markt in Frankenberg. Das Herbstkonzert entführte das Publikum der Stadthalle schließlich in die Welt der Oper (Solisten: Svetlana Katchour, Wladimir Solodovnikov). „Musikdirektor Grohmann führte das Sächsische Sinfonieorchester sicher durch die Tücken der Opernliteratur, damit konnte das SSO seinen Status als hervorragender Klangkörper unter den Liebhaberorchestern mehr als behaupten.“ (Freie Presse, 20.11.2007). Mit einem vorweihnachtlichen Benefizkonzert in Kammerbesetzung, organisiert von der Goethe-Gesellschaft Chemnitz e.V., wurde das offizielle Konzertprogramm des Jahres abgeschlossen.
2008:
Das Sinfoniekonzert im April erfüllte den Traum so manchen Orchestermitgliedes: die Sinfonie Nr. 9, e-Moll, „Aus der Neuen Welt“ von Antonín Dvorák stand auf dem Programm, dazu noch zwei Werke von Mozart. Besonderer Effekt des Konzertes: Das Triangel riss sich von der Schnur und stolperte Stufe um Stufe nach unten. Life is life. Das störte aber nicht den hervorragenden Gesamteindruck des Werkes. Die dankbar fröhlichen Gesichter am Ende der Sinfonie sprachen Bände und das Orchester war überglücklich, dass MD Andreas Grohmann es gewagt hatte, das Werk mit beinahe endloser Geduld einzustudieren. Die Mühe zahlte sich auch für die Konzerttournee nach Japan im August aus: unter dem Dirigat des japanischen Kollegen und gemeinsam mit den japanischen Freunden aus Hachioji ein weiteres eindrucksvolles Konzerterlebnis mit Dvoráks Sinfonie Nr. 9 e-Moll. Die Konzertreise nach Japan brachte ein unvergessenes Wiedersehen mit altbekannten und neuen Musikern, Organisatoren und Choristen und unvergessliche Erlebnisse in Tokio und Umgebung. Bei interessanten Besichtigungen ist weit mehr als nur ein Hauch dieser oft fremden Welt zu spüren. Überall herzliche und liebevolle Begleiter, Dolmetscher und Musikbegeisterte! Die Heimreise fällt schwer. Doch es warten schon junge Musikerinnen und Musiker auf das Podiumskonzert, das zur Nachwuchsförderung beitragen soll. Fünfzehn junge Orchestermusiker und sieben Solisten bekommen in Proben und schließlich im Konzert eine Plattform und können mit einem Sinfonieorchester musizieren. Proben und Auftritt spiegeln den Werkstattcharakter wieder, Lampenfieber und Gemeinschaftsgefühl sind neben den erfolgreich vorgetragenen Stücken sicher wichtige Erfahrungen des Konzertnachmittags in der Stadthalle Chemnitz. Der letzte öffentliche Höhepunkt des Jahres ist das Adventskonzert des SSO, unterstützt durch die Chöre des Dr.-Wilhelm-André-Gymnasium sowie dem Kammerchor Chemnitz e.V. in der Stadthalle Chemnitz. Eine gemütliche und fröhliche Weihnachtsfeier beschließt auch in diesem Jahr wieder das Vereinsleben.
2009:
Im Jahr wagten wir uns an die Aufführung zweier Konzerte mit völlig unterschiedlichem Charakter. Die Aufführung eines zeitgenössischen Werkes stand für Mai auf dem Programm und für November war Filmmusik geplant. Beides sehr emotionale Konzerte. Am 09.05.2009 war unser erstes Konzert in der Stadthalle in Chemnitz zu hören. Das zeitgenössische Werk „Gespräche für Orchester“ wurde von Volker Hahn komponiert, geboren 1940 in Einsiedel bei Chemnitz und als Professor für Musiktheorie an der Hochschule in Dresden tätig. Es war nicht einfach für uns und auch die Proben hatten es in sich. Umso mehr freuten wir uns, alles gut gemeistert zu haben. Um alles richtig verstehen zu können, war es sehr hilfreich, dass der Komponist dem Publikum sein Werk erläuterte. Wir konnten nicht jeden damit begeistern, aber man muss auch mal neue Dinge wagen. Auf jeden Fall war es eine neue Erfahrung für das gesamte Orchester und natürlich auch für unsere Zuhörer. Ein weiterer Gast dieses Abends war Cordula Eitrich, stellvertr. Konzertmeisterin der 2. Violinen in der Dresdener Philharmonie. Das Orchester begleitete sie als Solistin der Violinromanzen op.40 und op.50 von L. v. Beethoven. Außerdem erklang die Sinfonie Nr. 8 in h-Moll von Franz Schubert, welche großen Anklang fand. So war wieder für jeden Gast etwas dabei. Ein gelungenes Konzert mit viel Beifall! Am 12. Juni 2009 startete unsere SSO-Grillfete in Einsiedel. Das schlechte Wetter hielt uns nicht davon ab, nette Gespräche zu führen, Blasmusik zu machen und einfach mal ausgelassen zu feiern und zu schlemmen. Im Juli erhielten wir Besuch von einige n Gästen unseres Partnerorchesters aus Japan. Es war eine sehr erlebnisreiche Woche mit vielen Eindrücken. Auch Ausflüge nach Leipzig mit dem Besuch der Thomaskirche und nach Dresden in die Frauenkirche begeisterten unsere japanischen Gäste. 2011 ist auch wieder eine Reise nach Japan geplant. Alle freuen sich schon jetzt auf diese Tage mit großer Gastfreundschaft und vielen neuen Eindrücken. Ein ganz anderes Konzert erklang im November 2009 – Filmmusik war angesagt! Ein Wunsch vieler Orchestermitglieder und auch des Publikums. Anlässlich dieses außergewöhnlichen Konzertes veränderten wir gar die Anzugsordnung von schwarz in schwarz-rot. Es sah top aus und verlieh dem ganzen Konzert die richtige Atmosphäre. Auch hier: Neue Wege gehen ... Ein abwechslungsreiches und unterhaltsames Programm mit Melodie aus Filmen von 1930 bis heute erwartete unsere Gäste, u.a. „Herr der Ringe“, „Star Wars“ sowie Klassiker „Es war einmal in Amerika“ erklangen. Auch Werke aus „Fluch der Karibik“ oder ,,James Bond“ durften nicht fehlen. Besonders bewegend war John Williams „Schindlers Liste“. „Zwölf Minuten Peter Kreuder“ ließen die Herzen unserer älteren Generation höher schlagen. Das Konzert wurde moderiert von Michael Seeboth aus Berlin. Hinterher gab es zahlreiche positive Fanpost. Vielleicht mal wieder? Den Abschluss des Jahres bildete wie immer unsere Weihnachtsfeier im Dezember in Arnsdorf, organisiert von Sabine Brendecke.
2010:
Der Frühling des Jahres wurde durch das SSO mit einem Frühlingskonzert im April in der Stadthalle Chemnitz eingeleitet. Ein bunter Blumenstrauß schöner Melodien erklang, u.a. die bekannte Frühlingssinfonie von Robert Schumann. Ein besonderer Ohrenschmaus waren die beiden Klavierkonzerte von W.A. Mozart für 3 Pianoforte und J. S. Bachs Konzert a-Moll für 4 Klaviere. Unsere 4 Klaviersolisten Christoph Heinig, Martin Heinig, Michael Hein und Ulrich Pätzholdt überzeugten durch ihr Können und rissen alle in ihren Bann. Gespielt wurde auf 4 Konzertflügeln, die im Morgengrauen synchron gestimmt werden mussten, was sehr aufwändig für den Klavierbaumeister Holger Hofmann war. Aber es hatte sich gelohnt. Die Zugaben wollten kein Ende nehmen. Ein wundervoller Abend! Im Mai lernten wir bei unserem Vereinswandertag, der treffenderweise „Bläserwanderung mit Streicherbegleitung“ (2 Streicher, sonst Bläser) genannt wurde, das einzige private Raumfahrtmuseum Deutschlands kennen. Die anschließende Wanderung ging Richtung Talsperre Kriebstein durch blühende Wiesen. Solche Unternehmungen bieten immer wieder die Chance, miteinander ins Gespräch zu kommen. Im Juni fand dann auch wieder unser bekannter Grillabend statt, diesmal bei schönem Wetter. Beim Arbeitseinsatz im Juli wurden das Notenarchiv und der Instrumentenraum mal wieder gründlich gesäubert und viele waren mit vollem Einsatz dabei. Ein musikalischer Familiennachmittag am 19.09.10 ("Erlebniswelt Orchester") ließ so einige Kinderherzen höherschlagen. Nach einer erfolgreichen Orchesterstunde mit Vorstellung des Orchesters und einzelner Instrumente konnte man sich am reichhaltigen, selbstgemachten Büffet bedienen, an der Instrumentenpyramide sein Lieblingsinstrument ausprobieren, basteln oder einfach nur plaudern. Ein sehr netter Nachmittag mit regem Besuch, der alle Kinder anregen sollte, ein Instrument zu lernen und Eltern dazu ermuntern, ihr gelerntes Instrument mal wieder aus dem Keller zu holen und bei uns mitzuspielen – nur Mut! Neue Mitglieder sind bei uns immer herzlich willkommen! Ein Programm zum Stadtfest und die Teilnahme an den Sachsenassen 2010 bereicherten unser Vereinsleben. Der krönende Jahresabschluss war das Operettenkonzert am 20.11.10 mit Werken aus Oper und Operette. Eine große Herausforderung! Unsere Solisten Nancy Gibson (Sopran), Hugo Mallet (Tenor) und Nora Scheidig (Solovioline) bereicherten das Programm. Dank unserer intensiven Probenarbeit am Probenwochenende und unseres künstlerischen Leiters Herrn Grohmann konnte auch dieses eindrucksvolle Konzert wieder für alle zu einem unvergessenen Erlebnis werden. Die Weihnachtsfeier musste leider wegen Schneesturm ausfallen – Schade!
2011:
Ein aufregendes Jahr beginnt – das SSO feiert 50-jähriges Bestehen. Natürlich sollte das Festkonzert am 30.04.11 ein besonderes Programm beinhalten. Und so wagten wir uns an die 5. Sinfonie von Beethoven. Zu unserer Orchesterschulung in Krögis hieß es Üben, Üben, Üben. Voller Erwartung und mit großer Aufregung ging es dann zum Auftritt in einen fast ausverkauften großen Saal. Die Solisten Ovidiu Simbotin (Violine), Georg Zeike (Cello) und Jeffrey Goldberg (Klavier) überzeugten durch ihr Können und bereicherten unseren Klangkörper. Über 1000 Gäste verfolgten gespannt das Tripelkonzert in C-Dur op.56 und die bekannte 5.Sinfonie (Schicksalssinfonie) von Ludwig van Beethoven. Nach dem Konzert feierten wir natürlich ausgiebig mit einem italienischen Buffet und Sekt. Außerdem wurde langjährigen Mitgliedern für ihre Treue und Einsatzbereitschaft gedankt. Wir hatten sogar Gäste aus dem Leipziger Uni-Orchester dabei. Dieses große und erfolgreiche Erlebnis wird uns immer im Gedächtnis bleiben. "Nur die Liebe macht uns jung“ war das Thema unseres Muttertagskonzertes am 8. Mai 2011 im Gewandhaus Leipzig. Viele Mütter erlebten die schönsten Liebesbekenntnisse aus Oper, Operette und Musical mit unserem Orchester und den Solisten Nora Scheidig (Violine), Swetlana Katchour (Sopran), Wieland Müller (Bariton) und unserem Modarator Peter Zimmer. Am 18.06.2011 lautete unser Thema an der TU Chemnitz „ Musik begegnet Wissenschaft“. Wir gestalteten ein buntes Programm mit musikalischem Auftakt, Kinderbasteln, Instrumente ausprobieren und Workshops. Außerdem hielt Prof. Dr. Peter Sedlmeier von der TU Chemnitz im Hörsaal eine Vorlesung zum Thema und erläuterte u.a., warum man sich zu schneller Musik auch schnell bewegt. Einen besonderen Höhepunkt stellte die Uraufführung des Stückes „Hannibal in den Alpen“ dar. Der Komponist Egid Jöchl war extra aus Kitzbühl angereist, um diese zu erleben. Hoffentlich haben wir mit diesem Nachmittag wieder einige Kinder und auch Eltern auf unser Orchester aufmerksam machen können. Unsere für Juli geplante Japanreise zu unserem Partnerorchester mussten wir leider aufgrund der schrecklichen Katastrophe in Fukushima absagen. Doch wir ließen es uns nicht nehmen, am 09.07.11 in der Petri-Kirche Chemnitz ein Benefizkonzert für Japan zu geben. Die Einnahmen von insgesamt 5000 Euro wurden direkt an die Geschäftsführerin des Partnerorchesters in Japan überwiesen. Vielen Dank allen großzügigen Spendern! Die Mittel wurden zur Neuanschaffung von Instrumenten in Kindergärten und Schulen bereitgestellt, damit auch dort wieder Freude einkehren kann. Unser Weihnachskonzert, das am 04. Dezember 2011 in der Stadthalle stattfand, weckte mit Peter Tschaikowskys Nussknacker-Suite und der Weihnachstkantate „Der Stern von Bethlehem“ für Chor, Soli und Orchester weihnachtliche Stimmung unseres Publikums. Fleißige Orchestermitglieder und deren Kinder verteilten am Ausgang selbstgebastelten Weihnachtsschmuck an alle Zuhörer, was die weihnachtliche Vorfreude und Atmosphäre noch verstärkte. Auch Lieder zum Mitsingen am Schluss des Konzertes trugen dazu bei. Unsere alljährliche Weihnachtsfeier im Dezember durfte natürlich nicht fehlen und so genossen wir wieder Spiel, Spaß und leckeres Essen in Arnsdorf. Danke an Sabine Brendecke.
2012:
Mit einem Solo-Horn-Konzert ging es am 28.4.2012 in die neue Spielsaison. Unser Frühlingskonzert wurde mit Wilhelm Bruns vom Nationaltheater Mannheim und seinem Naturhorn ein voller Erfolg. Programm: 2 Hornkonzerte: J. Haydn und W. A. Mozart, Ouvertüre zu „Rosamunde“ und die 6. Sinfonie von F. Schubert.
Am 7. Juni 2012 wurde unserem Orchester eine besondere Ehre zuteil. Wir gaben ein Konzert zur Wiedereröffnung des Bürgergartens in Stollberg. Unsere Solisten: Lars Scheidig, Horn, und Nora Scheidig, Violine, Programm: Werke von Rossini, Franz Schubert, W. A. Mozart und Ethel Smyth. Unser Orchesterwandertag im Juni führte uns durch das romantische Brausetal in Heinersdorf bei Burgstädt. Im August musizierten wir mit kleiner Besetzung auf dem Chemnitzer Stadtfest auf der Freiluftbühne vor der Stadthalle. Am 10.November 2012 war es endlich wiedermal soweit. Unsere Fans der Filmmusik wurden mit den Klassikern Teil II unter dem Thema: „Spiel mir das Lied...“ in die Stadthalle gelockt. Highlight war der Klassiker „Typewriter“ von Leroy Anderson. Dabei kamm die klingende Schreibmaschine mit unserem Stefan Seifert als Solisten zum Einsatz. Moderiert wurde der Abend vom Funk-und Fernsehsprecher Michael Seeboth. Den größten Applaus des Abend erhielt zum Abschluss des Konzertes unser Dirigent Herr Grohmann für seine 10-jährige Orchesterarbeit bei uns. Auf offizieller Bühne würdigte Frau Dr. Nestler seine aufopferungsvolle Arbeit mit uns, die oft über das normale Maß eines Dirigenten hinaus geht. Wir hoffen, dass er uns noch lange auf unserem musikalischen Weg begleitet. Einen Kindheitstraum erfüllte sich der ehemalige Leiter der Stasiunterlagen-Behörde in Chemnitz, Martin Böttger. Er war in einer unserer Proben „Dirigent für einen Abend“. Auch eine Erfahrung wert! Das Jahr klang wieder besinnlich aus mit unserer alljährlichen Weihnachtsfeier in Arnsdorf.
2013:
Auch das Sächsische Sinfonieorchester Chemnitz e. V. konnte sich nicht den Jubiläumsprogrammen zum 200. Geburtstag Richard Wagners und zum 50. Todestag Paul Hindemiths entziehen. So bilden Wagners Ouvertüre zur Oper Rienzi und die Sinfonie C-Dur den sinfonischen Rahmen für Hindemiths Werk, dem Konzert für Holzbläser, Harfe und Orchester in unserem Sinfoniekonzert am 13.04.2013. Wir freuten uns sehr, dass wir fünf hervorragende Solisten gewinnen konnten, die die Solopartien der Holzbläser und der Harfe bestritten und gemeinsam mit uns musizierten. Die Sinfonie in C-Dur ist Wagners einziges abgeschlossenes symphonisches Werk und entstand im Frühjahr 1832. Das Frühwerk des damals 19-jährigen Wagner ist gespickt mit Anleihen an Mozart und Beethoven und ging uns und dem Publikum deshalb leicht ins Ohr. Es ist ein selten aufgeführtes Stück - eben eine Rarität. Auch sehr individuell war unser Konzert für 4 Holzbläser (Oboe, Klarinette, Fagott und Querflöte), Harfe und Orchester von Paul Hindemith. Herrn Grohmanns zweite Wirkungsstätte führte uns am 20.04.2013 in die Christuskirche nach Forchheim, in der wir ebenfall ein Konzert zu Ehren Richard Wagners gaben. Neu hinzu kamen Siegfrieds-Idyll und die Rienzy-Ouvertüre. Unser Konzert im Bürgergarten Stollberg am 24.05.2013 unterstützte die Sängerin und Direktorin der Chemnitzer Musikschule, Nancy Gibson (Sopran). Begeisterungswürdig sang sie die Wensendonck-Lieder von Richard Wagner. Außerdem standen Auszüge aus „La Traviata“, „Aida“ und „Othello“ auf dem Programm. Die C-Dur Sinfonie von R. Wagner durfte natürlich nicht fehlen. Innerhalb des 20-jährigen Jubiläums des "Mittelsächsischen Kultursommers“ wurden wir am 12.07.2013 zu einem Sommerkonzert in die Stadtkirche nach Penig eingeladen. Schließlich waren wir mit dabei, als der "Mittelsächsische Kultursommer" einstmals aus der Taufe gehoben wurde. Die Kirche wurde zwischen 1476 und 1515 errichtet und wurde gerade restauriert. „Ein Baustellenkonzert“, wie es von einigen genannt wurde. Wir versuchten, den Umständen entsprechend das Beste daraus zu machen. Unser Publikum war jedenfalls begeistert. Das letzte Konzert für dieses Jahr am 23.11.2013 fand wieder in gewohnter Umgebung statt - in unserer Stadthalle. Dazu hatten wir die Klaviersolistin und hiesige Musikschullehrerin, Frau Natalia Typina, eingeladen. Sie spielte mit uns das Klavierkonzert Nr. 3 in C-Moll, op.37 von Ludwig van Beethoven. Vom nowegischen Komponisten Jean Sibelius musizierten wir noch die bekannte Karelia-Suite und Finlandia. In diesem Stück konnten vor allem die Bläser brillieren. Ein sehr bewegtes Jahr ging wiedermal mit der Weihnachtsfeier in Arnsdorf zu Ende. Danke an unser Mitglied Sabine Brendecke.
2014:
Unser erstes Highlight war die "Nacht der Musik" am 29. März in Zwickau. Die ganze Stadt war dort auf den Beinen und Ensembles, verschiedene Orchester und Chöre aus Sachsen gaben Konzerte in verschiedenen Lokalitäten der Stadt, u.a. im Robert-Schumann-Haus, im Dom oder im Irish Harp Pup. Unser Orchester spielte im Gewandhaus. Es war ein sehr bewegender Abend mit vielen musikalischen Begegnungen. Außerdem wurde vom Markneukirchener Orchester die Riesengeige vorgestellt. Das war Anlass ein Konzert in der Stadthalle zu planen. Unser Unterhaltungskonzert „Frühlingsstimmen“ am 17. Mai widmete sich den schönsten Melodien aus Operetten von Johann Strauß, Franz Lehar. Unsere Gesangssolistin Jana Hruby aus Dresden und der Moderator Ingo Roscher rundeten das Programm ab. Das Wandern ist des Müllers Lust - unter diesem Motto stand der Wandertag am 21. Juni, der uns bei sonnigem Wetter in das Städtchen Augustusburg mit seinem imposanten Jagdschloss führte. Ein Sommerfest bei Sebastian Berndt stand am 4. Juli auf dem Plan. Am Lagerfeuer ließen wir den schönen Abend ausklingen. Den Höhepunkt des Jahres 2014 bildete unsere Konzertreise ins Baltikum. Vom 19.07. bis 27.07. gastierte das SSO in der Region von Musik, Bernsteinen und Störchen. Wir gaben zwei wunderschöne Konzerte in der Johanniskirche Vilnius und in der Konzerthalle Ziemelblazma in Riga. Das Programm für unser Herbstkonzert am 15.11.14 beinhaltete die Orchestersinfonie Nr. 2 in Es-Dur von Carl Philipp Emanuel Bach, das Cellokonzert in B-Dur von Luigi Boccerini und die L‘Arlesienne-Suiten von George Bizet. Solocellist: Matthias Gagelmann vom Leipziger Symphonieorchester. Einen besinnlichen Abschluss des Jahres erlebten wir mit unserer Weihnachtsfeier in Arnsdorf am 17.12. mit erzgebirgischen Weihnachtsliedern.
2015:
2015 konnte man eine gigantische Herausforderung nennen. Für das Frühjahrskonzert wurden „Klingende Giganten“ aus Markneukirchen eingeladen. Nicht nur das die größte Geige und größte Tuba mit dem Orchester gemeinsam in der Stadthalle aufspielen sollten. Die Geige ist so groß – 4,27 Meter Höhe mit mehr als 130 Kilo Gewicht – sie musste mit einem LKW transportiert und mit viel logistischem Feingefühl in die Stadthalle hinein und dort aufgebaut werden. Die Riesengeige kann nur mit 3 Musikern gespielt werden und es wurde extra für sie von Stephan King eine Rhapsodie für Riesengeige und Orchester op. 196, (06/2011) komponiert. Die Riesentuba ist dagegen mit 2 Metern und 50 Kilogramm etwas kleiner und weist eine Rohrlänge von 20 Metern auf. Der Solist Prof. Jörg Wachsmuth brachte das Publikum mit dem schnellsten Hummelflug und „Dem alten Brummbär“ die Zuschauer zum Staunen. In der Pause konnten alle die gigantischen Instrumente aus der Nähe bestaunen. Als Umrahmung des Programmes spielte das Orchester die „Macht des Schicksals“ von Giuseppe Verdi und zum Abschluss die Amerikanische Suite A-Dur op. 98A von Antonin Dvorak. Das Konzert sollte für alle Beteiligten als etwas ganz Besonderes in Erinnerung bleiben. Ein weiterer Höhepunkt des SSO Chemnitz war das Konzert in der Wallfahrtsbasilika zur Heiligsten Dreifaltigkeit Gößweinstein in der Fränkischen Schweiz. Zum 11.10.15 wurden wir vom Kuratorium zur Förderung von Kunst und Kultur im Forchheimer Land e.V. eingeladen. Gespielt wurde von Franz Schubert die Sinfonie h-Moll, D759 die Unvollendete, von Gustav Mahler das Adagietto aus der Sinfonie Nr. 5 cis-Moll, Carl Maria von Weber´s Konzert für Klarinette und Orchester Nr. 1 f-Moll op.73 – Soloklarinettistin Uta Kremtz. Zum Schluss spielte das Orchester nochmals die Amerikanische Suite von Antonin Dvorak. Das Publikum forderte mehrere Zugaben. Zum Adventskonzert des Orchesters erklangen am 5. Dezember märchenhafte Kompositionen von Peter Tschaikowski und Engelbert Humperdinck sowie weihnachtliche Filmmusik. Weihnachtlich- musikalisch begegneten sich Hänsel, Gretel und Dornröschen wie auch Aschenbrödel und das Rentier Rudolph. Gesanglich wurden wir von Franziska Krötenheerst und Tiina Penttinen aus der Oper Chemnitz als Hänsel und Gretel unterstützt. Ingo Roscher führte uns durch das Konzert. Zum Schluss durfte das Publikum mit uns gemeinsam das weihnachtliche Konzert mit „Sind die Lichter angezündet“ und „Guten Abend schön Abend“ ausklingen lassen.
2016:
Das Jahr begann für das Orchester mit einer Überraschungsparty zum sechzigsten Geburtstag für unseren Dirigenten Herrn Grohmann. Mit Musik- und Tanzeinlagen, einem reichhaltigen Buffet sowie ein Geschenk aus Taktstöcken für jede Jahreszeit und verschiedenste Anlässe, Gedichten und vielem mehr wurde der Probenabend für uns und unseren Jubilar zu einem vollen Erfolg. Das Frühjahrskonzert am 21. Mai widmete sich ganz der russischen Sinfonik. Eröffnet wurde das Konzert mit den Tongemälde „Baba Jaga“, op. 56 von Anatoli Ljadow. Diese Komposition entstand 1904 und wurde in St. Petersburg uraufgeführt. Diesem kurzweiligen Stück folgte ein Konzert für Harfe und Orchester Es-Dur, op. 74 des sowjetischen Komponisten Reinhold Glière. Solistin: Petra Ruzicka von der Robert-Schumann-Philharmonie. Als sinfonisches Hauptwerk beschließt Peter I. Tschaikowskis 5. Sinfonie e-Moll, op. 64 das sehr erfolgreiche Konzert. Nun ging es daran, zwei für uns herausfordernde Konzerte für den Herbst vorzubereiten. Zum einen die Reformationssinfonie (Sinfonie Nr. 5) von Felix Mendelssohn Bartholdy sowie das Novemberkonzert in der Stadthalle mit Stücken aus Oper, Operette und Musical. Für den 31. Oktober – den Reformationstag – lud uns die Hans-Carl-von-Carlowitz-Gesellschaft e.V. zu einem Festabend in die St. Georg Kirche in Chemnitz Rabenstein ein. Hier wurde aus dem Buch “Der leise Atem der Zukunft-Vom Aufstieg nachhaltiger Werte in Zeiten der Krise“ vom Autor Ulrich Grober selbst vorgelesen und danach von uns die Reformationssinfonie aufgeführt. Der Abend war dem Geiste und der Musik der Reformation gerecht geworden und sehr nachdenklich und musikalisch berührend. Ganz anders - im Licht der heiteren Muse - stand das Herbstkonzert am darauffolgenden 12. November. Ein schnelles Umdenken war für uns Laien notwendig, um die vielfältige Herausforderung zu meistern. Es erklangen die schönsten Liebeserklärungen interpretiert u.a. von Gesangspartien mit Svetlana Katchour (Sopran) und Wieland Müller (Bariton), der uns auch durch das Konzert führte. Nora Scheidig konnten wir erneut für die solistischen Violinenpartien gewinnen. An diesem Abend verabschiedete sich das SSO schweren Herzens von Tatjana Klär – einer Stadthallenmitarbeiterin -, die uns über viele Jahre hinweg zu unseren Konzerten als Organisatorin begleitete. Sie ging nach 42 Berufsjahren hinter der Bühne in den wohlverdienten Ruhestand.
2017:
Für das SSO war 2017 mit den 2 Konzerten sowie einer Musikalischen Begegnung mit dem Seniorenkolleg der TU Chemnitz im Foyer und dem großen Saal der Stadthalle eher ein ausgeglichenes Jahr. Das Frühjahrskonzert „Naturbilder“ wurde mit Felix Mendelsohn Bartholdys Ouvertüre h-Moll, op.26 „Die Hebriden oder Die Fingalshöhle“ eröffnet. Hier umschrieb Bartholdy die wunderschöne, urtümlich felsige Landschaft der schottischen Hebriden-Inseln. Darauf folgte das 1. Klavierkonzert e-Moll, op.11 von Frederic Chopin, gespielt von der Pianistin Snejana Ivanova. Es folgte die „Sinfonia Pastoral“ F-Dur, op. 68 von Ludwig van Beethoven. Hier konnte man den Spaziergänger Beethoven in eine Landschaft mit Bachgeplätscher, lustigen Landleuten, Gewitter und Sturm sowie Hirtengesang begleiten. Nach der Sommerpause mit einem sportlichen Wandertag der Orchestermitglieder im schönen Striegistal, bereiteten wir uns intensiv auf die Musikalischen Begegnungen am 29. Oktober vor. Es wurde ein bunter Nachmittag für die ganze Familie mit viel Musik unterschiedlichen Genres, Wissenswertem zum Orchester, Basteln für Kinder, Mitmusizieren und Mittanzen. Es wirkten Ensembles der Städtischen Musikschule, das Orgelduo Markus & Pascal Kaufmann und viele andere mit. Die Ausgelassenheit und Vielzahl der Besucher bestätigten unser Bemühen für diesen gelungenen Nachmittag. Mit dem Herbstkonzert „Berlin-Paris-New York“ erklang eine Zeitreise mit Carry Sass einer erfahrenen Entertainerin. Mit uns als sinfonisches Orchester führte sie
das Publikum durch bekannte Melodien von Macky Messer über ein Edith Piaf-Medley bis hin zu Charles Aznavour und Melodien der West Side Story. Zwischendurch erklangen orchestrale Filmmusiken von John Williams, Mancini, Robert Stolz und Paul Linke.
2018:
"Lieber Vorstand, habe gerade einen Anruf (19.04.2018) von Dr. Schulze (Geschäftsführer STadthalle) erhalten, dass uns der Probenraum zum 31.12.2018 gekündigt wird. Die Stadthalle wird zum Kongresszentrum umgebaut und das betrifft auch den Probenraum. Der Stadtrat will das wohl auch so beschließen – Herr Schulze hat sozusagen unserem Protest schon vorgebaut, wurde aber angehalten uns eine Lösung anzubieten. Der OPR soll in das Kongressgeschehen eingebunden werden und könnte uns nur sporadisch zur Verfügung gestellt werden, was keinen Sinn macht. Herr Dr. Schulze bemüht sich, uns eine neue Möglichkeit zu suchen. .... ", so schrieb ich (Daisy Nestler) in aller Eile und schockiert eine Mail an den Vorstand. Nun begann zunächst der Kampf, einen Probenraum in der Stadthalle erhalten zu können - leider wurden wir in die Vorab-Planungen nicht eingebunden, denn es stand nicht nur der Probenraum zur Disposition, sondern auch die zahlreichen Aktenschränke mit unserem umfangreichen Notenarchiv, diverse Instrumente einschließlich des Spinetts, des Flügels und der Harfe sowie unsere Notenständer - zum großen Teil ein Kapital aus vergangenen Zeiten. Beim Bau der Stadthalle 1974 wurde der Orchesterprobenraum (OPR) extra für das damalige Arbeitersinfonieorchester Karl-Marx-Stadt und die Singakademie Karl-Marx-Stadt, in der damaligen Zeit zwei anerkannte "Volkskunstkollektive", gebaut. Alle Mieterhöhungen hatten wir im Lauf der Zeit überstanden - nun sollte also eine Ära nach 44 Jahren zu Ende gehen. Einige Stadtratsmitglieder, z. B. Frau Almut Patt und Herr Jürgen Leistner, unterstützten uns dankenswerter Weise bei der Suche nach einem akzeptablen neuen Probenraum. Die nicht ganz einfache Suche nach einem Ersatzobjekt gestaltete sich sehr schwierig - dazwischen waren noch 2 Konzerte in Hundshaupten und Quedlinburg und der Umzug (wohin?) zu organisieren. Endlich ward ein neuer Probenraum in der Industrieschule, Park der Opfer des Faschismus 1 gefunden. Die sanierte Aula erwies sich als akustisch sehr wertvoll und es entstand zugleich der Gedanke, hier Kammerkonzerte durchführen zu wollen. Die inzwischen für Besucher gesperrte Empore wurde die neue Unterbringungemöglichkeit unseres gesamten Archivs und der Flügel durfte neben dem schuleigenen Flügel auf der Bühne platziert werden. Dies alles konnte mit einem sehr engagierten Direktor Hunger erreicht werden. Die "Zwangsehe" sollte sich als fruchtbringend erweisen, wofür wir sehr dankbar sind. Am 11. und 12.8. sollte der Umzug statttfinden, die 1. Probe am 15.8. - am 27.6. nahmen wir emotionalen Abschied von unserer ehemaligen Arbeitsstätte. Wieder einmal bestätigten sich H. Hesses Worte: "Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft zu leben" - schließt sich eine Tür, öffnet sich eine andere. Der Umzug wurde logistisch durchgehend geplant, gleichzeitg eine Generalinventur durchgeführt und dank aller fleißigen Helfer wurden die Umzugshürden erfolgreich gemeistert.
Die Nachricht zur Kündigung des Probenraumes hatten wir also kurz vor unserem Frühjahrskonzert am 28.04.2018 erhalten, welches dem 875-jährigen Stadtjubiläum der Stadt Chemnitz gewidmet war. Im Programm standen daher auch Werke zweier Chemnitzer Komponisten: „Partita in Es-Dur“ von Christian Gottlob Neefe und „Intrada – Cantus und Toccata“ von Siegfried Thiele, welcher auch zum Konzert begrüßt werden konnte. Zudem erklang das Tripelkonzert in C-Dur op. 56 von Ludwig van Beethoven und die 8. Sinfonie G-Dur op. 88 von Antonin Dvorak. Wir konnten wieder sehr gute Solisten für unser Konzert gewinnen: Nora Scheidig (Violine), Matthias Wilde (Violoncello) und Christina Alles Dopico (Piano).
Traurig mussten wir am 23.05.24 von Waltraud Donat, einem unserer ältesten Mitglieder und engagierten Bratschenspielerin nehmen. Zudem war sie nach der Wende als Vorstandsmitglied Wegbereiterin für unser heutiges SSO Chemnitz.
Der Wildpark inHundshaupten wurde am 30.06.2018 zum Konzertort. Musik mitten in der Natur, das gefiel uns , den menschlichen Zuhörern und selbst die Tiere gaben Bekundungslaute von sich. Der Fasan ließ vor Freude seine Federpracht leuchten.Ein buntgemischtes Unterhaltungsprogramm mit Werken von Johann Strauß erfreuteunsere Zuhörer . Verschiedene Walzer, Rosen aus dem Süden , Annenpolka, DieF ledermaus und natürlich der Radetzkymarsch durften nicht fehlen. Nach dem gelungenen Konzertabend bei wunderbarem Wetter und Lichterglanz wurde für uns noch ein kleiner Imbissbereit gehalten. Das Wandern ist des Müllers Lust… - unser diesjähriger Wandertag führte uns am 1. September bei strahlendem Sonnenschein in die 1000jährige Stadt Rochlitz . Über die Hängebrücke in Sörnzig wandertewir entlang der Mulde zum Schloss. Eine interessante Führung erwartete uns. Der Rückweg führte wieder an der Mulde entlang zurück nach Sörnzig. Ein Prosit auf denschönen Tag!
Der 38. Musiksommer stand in Quedlinburg unter dem Thema „Brüderlichkeit“, und wir konnten dabei sein. Zum Sonderkonzert zum "Tag der deutschen Einheit" am 03. Oktober 2018 führten wir in der Stiftskirche St. Servatii zu Quedlinburg von Antonin Dvorak die Sinfonie Nr. 8 und von F. M. Bartholdy die Psalm-Kantate „Wie der Hirsch schreit nach frischem Wasser", von J. S. Bach „Wir danken dir“ und von Charles-Marie Widor „Sing“ auf. Die Leitung hatte der Domorganist Markus Kaufmann. Seine Begeisterung übertrug sich sowohl auf uns als auch auf das Publikum. Wissenswertes über den Quedlinburger Domschatz erfuhren wir in einer kleinen Führung. Am 08.12.2018 führte das SSO Chemnitz e. V. in der Stadthalle Chemnitz ein Weihnachtskonzert unter dem Motto „Tausend Sterne sind ein Dom“ auf. Es war ein Gemeinschaftskonzert mit Solisten und Ensembles der Städtischen Musikschule Chemnitz. Durch das Konzertführte Sophie Böhmchen. Es erklang eine bunte Abfolge von weihnachtlicher Musik, über den ersten Satz des Klarinettenkonzertes von Carl Maria von Weber bis hin zu Rock-Pop-Einlagen eines Musikschulensembles.
2019:
Zum Frühjahrskonzert am 09.03.2019 erklang die Sinfonie D-Dur von Leopold Mozart, die Ouvertüre zu „Meeresstille und glückliche Fahrt“ von Felix Mendelssohn Bartholdy, die Suite „Sigurd Jorsalfar“ von Edvard Grieg sowie von Johann Anton Kozeluch das „Concerto C-Dur für Fagottund Orchester“. Es spielte am Fagott Selma Sofie Bauer. Zu einer öffentlichen Generalprobe lud das SSO am 19. Juni 2019 in die Aula der Industrieschule ein. 50 Gäste kamen in den Genuss des Programmes für unsere geplante Andalusienreise vom 11.-18. Juli 2019. Die Probe stand unter dem Motto: „Eintritt frei - Pausengespräche erwünscht!“. Wir probten die Ouvertüre zur Oper „Die Entführung aus dem Serail von W. A. Mozart, die 1 . Sinfonie C-Dur op. 21 von Ludwig van Beethoven und nach der wohlverdienten Pause erklangen die rumänischen Volkstänze von Bela Bartok, und der 4. Satz aus der amerikanischen Suiute von Antonin Dvorak durfte auch nicht fehlen. Den Abschluss bildeten die L`Arlisienne Suiten von George Bizet. Ein recht anspruchsvolles Programm, aberschön. Die Nacht der Kirchen am 28.06.2019, die in der Kreuzkirche Chemnitz stattfand, war auch für uns ein gewisser Höhenpunkt. Mit Klängen von Mozart und Beethoven füllten wir den Kirchenrau. In der Sommerpause hatte das Orchester die Möglichkeit, durch über viele Jahre angesparte, zweckgebundene Mittel eine einwöchige Konzertreise nach Andalusien durchzuführen. Sie führte uns von Malaga, Sevilla, Carmona, Cordoba bis nach Granada und wieder zurück nach Malaga. Für alle Mitreisende war es ein unvergessliches und eindrucksvolles Erlebnis, die das Vereinsleben bereicherte und die Chemnitzer Kulturszene mit drei erfolgreichen Konzerten in die Welttrug. Nicht unerwähnt bleiben soll unser SSO-Wandertag am 07.09.2019 , der uns entlang des wunderschönen Liederweges entlang der Zschopau zur historischen Schauweberei in Braunsdorf führte. Zum Herbstkonzert erklang das „Konzert für Violine, Violoncello und Orchester von Johannes Brahms“ mit den Solisten Lenka Matjakova an der Violine, und am Violoncello spielte Tobias Bäz. Das Programm wurde mit Joseph Haydns Ouvertüre zur Oper „Il Mondo dellaLuna“ und Johannes Brahms’ „Variationen über ein Thema von Joseph Haydn“ op.56“ vervollständigt.
2020:
Dieses Jahr war vor allem durch das Pandemiegeschehen und die damit verbundenen staatlichen Maßnahmen geprägt. Das hatte zur Folge, dass es Probenzeiten in Präsenz gab, Proben unter der strikten Einhaltung des Hygienemaßnahmenkatalogs und auch Zeiten, zu denen der Proben- und Konzertbetrieb eingestellt werden musste. Ab 01.03.2020 wurde die Vereinstätigkeit aufgrund der Corona-Lage bundesweit vorerst untersagt. Das Frühjahrskonzert, welches am 16.05.2020 stattfinden sollte, musste pandemiebedingt abgesagt und auf den 14.11.2020 verlegt werden. Ab 14.07.2020 konnte die Vereinstätigkeit unter Einhaltung hygienischer Maßnahmen wiederaufgenommen werden. Der zu bewältigende bürokratische Aufwand war enorm. Auch unser Konzert zum Quedlinburger Musiksommer wurde pandemiebedingt abgesagt und auf den September 2021 verschoben. Die Vorbereitungen auf das Herbstkonzert waren im vollen Gange, welches wiederum kurz vor der Aufführung von der Stadthalle abgesagt wurde. Der neue Termin wurde auf den 24.04.2021 festgelegt. Der Vorstand und alle Orchestermitglieder haben versucht die Extremsituationdurch die Pandemie zu meistern.
Der Generationswechsel ...
(2021-2023)
2021:
Gleich zu Beginn des Jahres ereilte uns wiederum ein Verbot für die Probenarbeit. Im Sinne der Vereinserhaltung nutzten wir die Zeit, um wöchentlich weiterbildende Videokonferenzen durchzuführen. Frau Prof. Nestler organisierte die Veranstaltungen über einen Konferenz-Account und Herr Grohmann bediente vielfältige Themen zur Musikgeschichte, zur Instrumentenkunde, zu ausgewählten Komponisten und zu anderen Themen, für die das Orchester bei „normalem“ Probenbetrieb leider keine Zeit findet. Trotz aller Tragik des Zeitgeschehens, war es für uns eine Möglichkeit sich zu sehen, interessante und wichtige Dinge zu besprechen oder über zukünftige Orchesterveranstaltungen nachzudenken. Mit dem Frühjahrskonzert sollte das Jubiläumsjahr unseres 60-jährigen Bestehens würdig und festlich begangen werden. Leider musste auch dieses Konzert ausfallen und wurde nun für Oktober geplant. Die pandemiebedingte Probenpause fand erst am 16.06.2021 ihren Abschluss. Endlich fanden in der neuen Sächsischen Coronaschutzverordnung auch die Amateurorchester ihren Platz, die man bisher ignoriert hatte. Unter "erkämpften" Auflagen - mit Maske, Abstand, Registrierung und Impfbereitschaft - durfte der Probenbetrieb wieder aufgenommen werden.
Leider verstarb am 08.04.2021 unser Kontrabassist Bernd Matthes - nicht nur einer unser Gründungsmitglieder des Orchesters, sondern ebenso überaus engagiertes Mitglied zum Wohl des Vereins über 60 (!) Jahre hinweg.
Unser erstes erfolgreiches Konzert nach langer Zeit fand am 11.09.2021 in Quedlinburg zum Quedlinburger Musiksommer statt. Das Programm orientierte sich am Gedenken für die Opfer der Terrorakte vom 11. September 2001. Mit dem Quedlinburger Oratorienchor führten wir in der Marktkirche St. Benedikt ein sehr emotionales und qualitativ hochwertiges Programm mit Werken von Beethoven, Mozart, Schubert und Verdi auf. Am 18.09.2021 folgte dann unser 1. Kammer-konzert der Kammer-Konzertreihe “Treff mit dem SSO“ in der Aula der Industrieschule mit den herrausagenden Solisten Lenka Matejakova (Violine) und Tobias Bäz (Violoncello). Nun sollte sich der Gedanke Bahn brechen, die Aula für kammermusikalische Veranstaltungen wieder zu beleben und die hervorragende Akustik zu diesem Zweck zu nutzen. Zukünftig wollte eine kammermusikalische Besetzung des SSO gemeinsam mit tollen Solisten ein Programm gestalten. Dies musste jedoch erst publik werden und so freuten wir uns, dass zahlreiche Besucher den Saal füllten. Endlich konnte nun auch unser Festkonzert zum 60-jährigen Jubiläum am 03.10.2021 im großen Saal der Stadthalle Chemnitz stattfinden. Nach der Einleitung durch die Egmont-Ouvertüre f-Moll, op. 84 von Ludwig van Beethoven resümierte Frau Prof. Nestler die 60-jährige Orchestergeschichte, ergänzt durch eine zwar gestraffte, aber sehr interessante Präsentation. Zugleich wies sie daraufhin, dass es nun nach 30 Jahren als Vorstandsvorsitzende des SSO Chemnitz e. V. an der Zeit sei, einen Generationswechsel herbei zu führen. Der langjährige Kulturbürgermeister der Stadt Chemnitz, Herr Burghart, hielt im Auftrag des Oberbürgermeisters der Stadt ein herzliches Grußwort. Im anschließenden Programm führten wir mit dem ausgezeichneten Violoncellisten Tobias Bäz Max Bruchs Kol Nidrei, op. 17 auf, gefolgt vom 2. Satz aus der 7. Sinfonie von Beethoven und Bartholdys Reformationssinfonie. Mit einer erwirkten Einzelfallentscheidung des Gesundheitsamtes Chemnitz konnte am 20.11. 2021 im großen Saal der Stadthalle Chemnitz erneut ein Orchesterball, der vierte, stattfinden - für viele junge, neue Orchestermitglieder eine neue Erfahrung. Trotz aller Auflagen war es ein wunderschöner, gemeinsamer Abend mit einem einleitenden Konzert unsererseits (Moderatorin Kathy Leen, Solistin Nora Scheidig (Violine)), einem umfangreichen und erlesenen Büfett und einem vielfältigen Tanzabend mit dem Dresdner Salonorchester. Leider wurde am nächsten Tag wieder alles in den Lockdown versetzt und das geplante, bereits beworbene Adventskonzert für den 4. Dezember musste leider ausfallen.
2022:
Endlich wiedermal ein Jahr ohne Ausfälle. Am 09.04.2022 führten wir unser Frühjahrskonzert mit den Solisten Marcus und Pascal Kaufmann durch. Im Programm entahlten waren u. a. J. Chr. Bachs Sinfonie D-Dur für Doppelorchester, Mozarts Konzert für 2 Klaviere und Orchester Es-Dur und die Sinfonie D-Dur von Arriaga. Die Mitgliederversammlung am 13. April beendete nun die Ära der Vorstandsvorsitzenden, Frau Prof. Daisy Nestler, nach 30 Jahren Aufbau- und Vorstandsarbeit. Sie konnte den Verein mit einer stabilen finanziellen als auch gefestigten Vereinsstruktur übergeben, was vor allem auch der zahlreichen engagierten Vorstandsmitglieder und darüber hinaus sehr aktiven Mitgliedern zu verdanken ist. Einer stete Unterstützung war dabei der langjährige Künstlerische Leiter, Herr Grohmann. Leider konnte Frau Prof. Nestler aus dienstlichen Gründen an der Veranstaltung nicht teilnehmen. Als neuer Vorstandsvorsitzender wurde Herr Dr. Jürgen Tröltzsch gewählt neben einem neuen Vorstand. Gerhard Meyer wurde für 50 Jahre SSO-Mitgliedschaft geehrt. Eine außergewöhnliche Leistung! Am 15. Juni 2022 fand ein Rollentausch im SSO statt. Wir waren Publikum bei einem Konzert der Robert-Schumann-Philharmonie. Eine Busfahrt führte uns am 9.10.22 zu einem Auftritt in die Nikolaikirche nach Leipzig. Unter dem Motto „Durst nach Frieden“ erklang zum Friedensgebet unser einstudiertes Werk von F. M. Bartholdy „Wie der Hirsch schreit nach frischem Wasser“. Ehrengäste, wie Michael Kretzschmar und Joachim Gauck, waren anwesend. Die Rede zur Demokratie hielt Dr. Irina Scherbakova, russischee Historikern und Menschenrechtsaktivistin. Ein sehr bewegender Abend. Nach einem erfolgreichen Probenwochenende fand am 12.11.22 zum „Treff beim SSO“ unser nächstes Kammerkonzert statt. Mitwirkende waren Uta Grohmann (Flöte), Andreas Grohman (Violine, künstl. Leitung) und Mitglieder des SSO. Es erklangen Werke von Vivaldi, Mancini, Graun und Händel. Es war ein sehr gelungenes Konzert, vor allem auch aufgrund der Leistungen durch die Soisten. "Märchenhafte Weihnachten" erlebten unsere Zuhörer am 17.12.2022 zu unserem weihnachtlichen Konzert in der Stadthalle. Als Solistin begrüßten wir die Sopranistin Baraba Christina Steude. Im Programm standen Werke von Tschaikowki und Grieg. Die Melodien aus „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ von Svoboda und Weihnachtslieder von Cornelius durften natürlich auch nicht fehlen. Mit dem gemeinsamen Gesang von Weihnachtsliedern beschlossen wir das Konzert.
Im Jahr 2022 trauerten wir um die verstorbenen Orchestermitglieder Joachim Schmidt (27.09.2022, Hornist und Fagottist) und Reiner Lasch (13.12.22, 1. Violine, 40 Jahre Mitglied). Herr Schmidt war einer der ersten Mitglieder des Vereins, langjähriges Mitglied des Vorstandes und sehr engagiert in der Horngruppe.
2023:
Den Auftakt des Jahres 2023 gab unser Frühlingskonzert am 29.04. 2023 in der Stadthalle. Es bereitete uns besonderes Vergnügen, gemeinsam mit Matan Gilitchensky das Viola-Konzert von J. K. B. Vanhal einzustudieren und aufzuführen. Eine ungewöhnliche und begeisternde Leistung! Außerdem erklang Schumanns Frühlingssinfonie, eine Suite von R. V. Williams ebenfalls mit unserem Solisten und die Ouvertüre zur Oper „Elvira“ von Amalie von Sachsen - eine Homage an die weniger bekannte sächsische Komponistin - ihr Onkel war der sächsische König Friedrich August I. Ein Gemeinschaftskonzert mit dem Jugendsinfonieorchester der Städtischen Musikschule Chemnitz erfreute am 03.06.2023 in der Aula der Industrieschule unsere Zuhörer. Mit Carolina Kunath an der Violine und Matthias Wagner am Cello hatten wir zwei exzellente Solisten. Am 07.06.23 stand ein weiterer Konzertbesuch bei der Robert-Schumann-Philharmonie auf dem Plan. Den Höhepunkt des Jahres 2023 bildete unsere Orchesterreise nach Hamburg vom 23-25.06.23. Wir unternahmen u. a. eine Hafenrundfahrt, erlebten kulinarische Köstlichkeiten in einem portugiesischen Restaurant, erlebten eine Führung durchs Komponistenviertel und natürlich durfte auch ein Konzert in der Elbphilharmonie nicht fehlen. Das war schon ein besonderes Erlebnis! Nach 3jähriger Pause fand im Herbst auch wieder ein Wandertag statt. Er führte uns ins schöne Erzgebirge, in die Erlebnisköhlerei Sosa. Dort erfuhren wir Wissenswertes zur Funktionsweise eine Meilers und der Gewinnung von Holzkohle. Außerdem fand eine Kirchenbesichtigung der 1616/17 erbauten Barockkirche statt. Wirbesuchten die Talsperre des Friedens, hatten unterwegs ein entspanntes Waldkaffeetrinken und zum Abschluss erhaschten wir noch einen wunderschönen Blick auf den Auersberg. Mit Werken von Chatscharurjan, Bach und List konnten wir zu unserem Kammerkonzert „Treff beim SSO“ am 07.10.23 aufwarten. Wir erlebten unmittelbar die herausragenden Solisten Markus und Pascal Kaufmann sowie Uta und Andreas Grohmann in einem ausverkauften Konzert. Die Leistungen der Solisten waren überaus beeindruckend - sowohl für das Publikum als auch für uns. Tief bewegt spürten wir wohl alle, dass von Herrn Grohmann dieses solistische Konzert das Abschiedsgeschenk seiner Künstlerischen Leitung des SSO sein sollte.
Leider gab es auch in diesem Jahr wieder einen Trauerfall. Unser ehemaliges Mitglied Rudolf Trenschel verstarb am 29.10.2023 - einer unserer langjährigen Klarinettisten.
Das Frühjahrskonzert sollte nun das letzte Sinfoniekonzert des SSO unter dem Dirigat von Musikdirektor Andreas Grohmann sein. Schon länger hatte er deutlich gemacht, das SSO abgeben zu wollen und uns bei der Suche nach einem geeigneten Nachfolger behilflich zu sein. Nach mehreren Probedirigaten verschiedener Bewerber entschieden wir uns für den Musikwissenschaftler Michael Pauser. Am 1. Juli 23 begann seine Tätigkeit bei uns als neuer Künstlerischer Leiter. Die Probenarbeit konnte also nahtlos weitergehen und der Generationswechsel sowohl in der Vorstandsarbeit als auch in der Künstlerischen Leitung war vollzogen. Das 1. Sinfoniekonzert unter unserer neuen Leitung fand am 11.11.23 unter der Überschrift „Neue Welten“ statt. Im Programm standen u. a. Werke von Offenbach und Bartholdy. Als Solistin konnten wir Alma Vivienne Keilhack gewinnen. Ganz offiziell wurde Herr Grohmann verabschiedet und ihm für seine unermüdliche Arbeit für den Verein gedankt. Am 06.12.23 besuchten wir ein weiteres Mal ein Konzert der Robert-Schumann-Philharmonie. Ein schöner Jahresabschluss!
Neue Ziele warten
(2024-...)
2024:
Das Jahr 2024 startete mit einem Besuch des außergewöhnlichen 5. Sinfoniekonzertes der Robert-Schumann-Philharmonie am 08.02.24. Mit bekannten Filmmusiken und Lichteffekten wurde das Publikum in Begeisterung versetzt. Launige Zwischentexte sorgten für gute Stimmung . Sogar die Stadthallenorgel war im „Ohrenkonzert“ zu hören. Nach unserer Mitgliederversammlung am 17. März 2023 in den Ratsstuben Chemnitz und dem 1 . erfolgreichen Probenwochenende in Krögis konnten auch wir am 04.05.24 in der Stadthalle mit unseren französischen Gästen aus Mulhouse ein wunderschönes Konzert gestalten. Unter dem Titel „Poesie A La Francaise“ wurden unserem Publikum französische Werke nähergebracht. Im Programm standen u. a. Werke von Cherubini, Faure, Bizet und Guilmant. Mit unseren hervorragenden Sologästen Lenka Matejakova (Violine) und KMD Ulrich Meier (Orgel) tauchten wir in französische Welten ein. Für uns auch eine neue Erfahrung und sehr anspruchsvoll. Die Delegation des Collegium Musicum de Mulhouse war eine Woche bei uns zu Gast und es fand ein herzlicher Empfang im Rathaus von Chemnitz statt. Mit einer Führung in der Oper und dem Besuch des Musicals „My Fair Lady“ wurde den Gästen die Kulturhauptstadt 2025 nahe gebracht Ein Wiedersehen im nächsten Jahr anlässlich des Kulturhauptstadtjahres Chemnitz ist geplant. Das Kammerkonzert „Treff beim SSO“ am 9. Juni stand unter dem Thema „Ihr habt ein treues Herz“ und war mit Werken von Vivaldi undMozart gefüllt. Als Solistin konnten wir die großartige Neu-Chemnitzerin Akiho Tsujii gewinnen. Das Programm wurde neben einführenden Worten zu den Werken auch mit Auszügen aus Mozarts Briefen, gesprochen von Herrn Pauser, bereichert.