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10.07.2004

2004 Italien

Reisegedanken zur Gastspielreise nach Italien
10.07.-17.07.2004
(von Stefan Seifert)


10.07.2004

Nach unserer erfolgreichen Tournee 2002 wollten wir nun Italien ein zweites mal mit dem Orchester bereisen, und so traf man sich am 10.7.04 zu nachtschlafender Zeit an der Stadthalle Chemnitz, da wir dieses Mal schon am Abend in Gardesano ankommen wollten. Wir beluden die Busse und den Anhänger der Firma Voit, die uns auch auf dieser Reise wieder kräftig unterstützte. An dieser Stelle schon einmal recht herzlichen Dank hierfür. Wir bekamen einen Fahrer (Thomas Löffler) und eine Fahrerin (Martina Richter) zugeteilt, die uns während der anstrengenden gut 2000 km sehr gut chauffiert haben. Mit etwas Verspätung kamen wir dann am späten Abend in unserem Hotel an, was den Mitreisenden von 2002 noch in guter Erinnerung war.

 11.07.2004

Der nächste Tag brachte eines der kulturellen Highlights der Reise, wir besuchten eine Aufführung von „La Traviata“ in der Arena von Verona. Einige Mitglieder unseres Orchesters machten es genau richtig, indem sie nach Erhalt der Eintrittskarte das Weite suchten, um erst kurz vor Beginn die Arena zu betreten. Die Anderen mussten sich dem Gedrängel und Geschubse stellen, und konnten sich in den hohen Rängen zusammenfinden, um auf die Aufführung zu warten. Die Aufführung selber war ein einzigartiges Erlebnis, unterbrochen von zwei Regenpausen, in denen die Verkäufer von Regencapes ein Extrageschäft machten, und die Zuschauer sich selbst mit „La Ola“ feierten. Auch wenn die Inszenierung recht modern war, hat doch den meisten die Aufführung gut gefallen, die für die Aufführungsbedingungen musikalisch sehr gelungen war.

12.07.04

Heute durften wir selber unser erstes Konzert geben, welches schon auf den Plakaten wegen schlechten Wetters in der dorfeigenen Kirche (war sie noch geweiht oder doch eher der Stadthallenersatz?) stattfinden sollte. Der Probenraum im Hotel und die Kirche waren akustisch das komplette Gegenteil. Dieser überakustische Raum verlangte uns allen höchste Konzentration ab, aber das Publikum zeigte uns durch seine Begeisterung, dass unsere Programmauswahl und die Darbietung genau richtig waren.

13.07.04

Am Dienstag stand der erste Hotelwechsel nach Reggio Emilia an, in eine Jugendherberge, die den Italienfahrern von 2002 ebenfalls bekannt war. Diese ugendherberge ist in einem Kloster eingerichtet und bietet ein sehr schönes Ambiente, wenn auch der eine oder andere Farbklecks und Pinselstrich angebracht wäre. Auf dem Weg dorthin besichtigten wir die kleine Stadt Sabbioneta. Von Reggio Emilia aus starteten wir unser zweites Konzert auf dem Marktplatz, welches, wie auch die beiden folgenden, unter freiem Himmel stattfand. 

 14.07.04

Am Mittwoch war das dritte Konzert geplant, welches in Castellarano stattfand. Dieser Konzertort war ebenfalls bekannt und bot vor dem schön restaurierten Rathaus mit Blick auf die am gegenüberliegenden Berg errichtete Burg einen sehr schönen Rahmen für ein weiteres gelungenes Konzert. Besonders zu erwähnen ist, dass nach unserem Konzert die Verpflegung von Seiten unserer Gastgeber sehr großzügig ausfiel.

15.07.04

Der zweite Hotelwechsel wurde dann am Donnerstag durchgeführt, hier war das Ziel ein katholisches Lyzeum am Rande von Mailand. Die Fahrt zum Hotel gestaltete sich äußerst abenteuerlich, da die Serpentinen dort hinauf wohl für einen Fiat Punto kein Problem darstellen sollten, wohl aber für ein Reisebus-Anhängergespann. Dankenswerterweise fand sich ein Einheimischer mit Geländewagen und Anhängerkupplung, der unseren Anhänger zum Hotel hinaufzog, und unsere Buskupplungen gaben auch durch starke Geruchsentwicklung ihrem Verdruss über diese Auffahrt Ausdruck. Das Tagesprogramm sah die Besichtigung von Mailand mit dem Dom, der Scala und dem pulsierenden Leben vor. Am Abend stand dann unser Abschlusskonzert im Rahmen der Nachtkonzerte in der Villa Simoneta auf dem Plan, und obwohl dieses Konzert erst sehr spät begann, haben sich alle Beteiligten nochmals voll konzentriert. Und als dann der letzte Ton der obligatorischen Zugabe des Radetzkymarsches verklungen war, waren alle glücklich und zufrieden über den Verlauf der Konzerte.  

16.07.04

Der Freitag diente dann vor allem der Entspannung, so gingen die Einen im Comer See baden, die Anderen machten eine Shopping-Tour oder ließen es sich in einem der Cafes einfach nur gut gehen. Abends feierten wir dann Abschied im Saal des Lyzeums, und als es Mitternacht wurde, durften wir unter Leitung unserer Aushilfe Mitsumi an der Trompete unserem Peter Brendecke ein Geburtstagsständchen spielen.

17.07.04

Am Samstag machten wir uns dann auf den Heimweg und kamen mit einiger Verspätung gegen Mitternacht wieder auf dem Stadthallenparkplatz in Chemnitz an. Da es nun nach Mitternacht war, konnten wir unserem Dirigentensohn auch noch ein Geburtstagsständchen singen, auch wenn er Mitternacht etwas verschlafen hatte. Nachdem alle Instrumente verteilt und verstaut waren, waren sich wohl alle einig, dass es alles in Allem eine schöne Woche mit vier interessanten Konzerten war, die uns musikalisch und menschlich viel gebracht hat.