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Sächsisches Sinfonieorchester Chemnitz e.V.
SSO Chemnitz e.V.
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Geschichte
1939 - 1961 - 2000

Diese Seite berichtet über die wechselvolle Geschichte des Sächsischen Sinfonieorchesters Chemnitz e. V. (SSO Chemnitz) und die bisher nicht bekannten Ereignisse, die in die Zeit der Gründung des Orchesters fallen.


Erstes Konzert

Dank umfangreicher Recherchen des langjährigen Orchestermitgliedes Bernd Matthes lassen sich mittlerweile die Spuren der Musiker, die bei der Gründung des Orchester dabei waren, bis in das Jahr 1939 zurückverfolgen. Damals bestanden in vielen größeren Unternehmen Musikvereinigungen verschiedener Art, so auch in den Chemnitzer NILES-Werken, dem späteren Großdrehmaschinenbau 8.Mai und heute Niles-Simmons Industrieanlagen GmbH. Nach den Wirren des 2. Weltkrieges gründeten diese Musikfreunde im Jahre 1947 das Niles-Werkorchester. Dieses Orchester existierte bis 1965.

Nach 18 Jahren gemeinsamen Musizierens erfolgte vier Jahre nach der Gründung des Arbeitersinfonieorchesters auf Initiative des damaligen Kulturhausleiters Paul Kampe die Einbindung des NILES-Werkorchesters in das Arbeitersinfonieorchester Karl-Marx-Stadt. Der gesamte Fundus des Niles-Werkorchesters ging das Arbeitersinfonieorchesters über. Dieser bisher nicht fixierte Teil der früheren Geschichte des Orchesters wurde nunmehr in mühevoller Kleinarbeit recherchiert, mit Dokumenten und Aussagen von Zeitzeugen belegt und in einem Anhang zur bisherigen Orchesterchronik niedergeschrieben.
Helmut Kammel
Zur ersten Probe des Arbeitersinfonieorchesters Karl-Marx-Stadt, die am 10. März 1961 stattfand, erschienen bereits 20 Musiker zum gemeinsamen Spiel. Zu ihnen zählten solche verdienstvollen Mitglieder, wie Waltraud Gottschalk, Bernd Matthes und Michael Fischer, die aus dem Niles-Werksorchester ins ASO kamen und noch heute aktiv im Sächsischen Sinfonieorchester Chemnitz (SSO) musizieren. Zunächst nur als Streichorchester besetzt, machte es unter der Leitung von Helmut Daniel und Helmut Kammel (Bild links) seine ersten Schritte. Im Mai 1962 übernahm Rudolf Nestler, Violinlehrer an der Städtischen Musikschule, die Leitung des Orchesters.
Die sehr fruchtbaren Beziehungen zu dieser Institution halfen dem Orchester sehr bei der Profilierung und beim Aufbau in den ersten Jahren und darüber hinaus. Stellvertretend sollen hier Koppe-Döhnert und Rehnitz genannt werden, die über viele Jahre im Orchester wirkten und gleichzeitig als Musikerzieher tätig waren. Mit Hermann Steglich, der leider 1984 viel zu früh verstarb, hatte das Orchester einen hervorragenden Solisten (Flöte, Pauke) sowie Komponisten und Organisator in seinen Reihen.Rudolf Nestler
Sein erstes eigenes Konzert gab das Orchester am 2. Februar 1963. Nachdem Ende 1964 der endgültige Aufbau zum Sinfonieorchester unter der Leitung von Rudolf Nestler vollzogen war, fing man nun an, das Niveau des Orchester ständig weiterzuentwickeln und die Musizierfreude der Orchestermitglieder in den Vordergrund allen Wirkens zu stellen. Unstrittig ist dabei die Tatsache, dass das Orchester Dank großzügiger finanzieller Unterstützung viele Möglichkeiten der musikalischen Qualifizierung nutzen konnte und sich so zu einem der führenden Laienorchester der DDR entwickelte.

Günter Muck

Bei der künstlerischen Profilierung legte Günter Muck nicht nur Wert auf die "Große Besetzung", gleichrangige Bedeutung hatten unter seiner Leitung auch das Kammerorchester, die Blechbläsergruppe, das Streichquartett, das Bläserquintett und das Hornquartett, wie dies in ungezählten Auftritten zu hören war. Sehr hilfreich für das Orchester war die Unterstützung durch Generalmusikdirektor Prof. Kurt Masur (Bild rechts).
In zahlreichen Proben vermittelte er dem Orchester seine reichen Erfahrungen.
Er sagte dazu 1970 in derProf. Kurt Masur probt mit dem Arbeitersinfonieorchester in den 70-er Jahren Berliner Illustrierten: "... Ich kann die Begegnungen mit diesem Orchester zu den Stunden in meinen Leben zählen, bei denen ich nicht nur Geber, sondern genauso Beschenkter bin. Es ist schon ein tiefer gehendes Erlebnis, wenn es Menschen gibt, die neben ihrer harten Arbeit alle Energie aufbieten, um immer mehr in die Geheimnisse und Schönheit eines Musikwerkes einzudringen versuchen. Und wie viel Liebe gehört dazu, nicht nur Musik zu 'machen', sondern hart an der technischen Vervollkommnung einer Darbietung zu arbeiten...". Von 1973 bis 1990 gab es eine sehr fruchtbringende Zusammenarbeit mit der Staatskappelle Dresden, die während dieser Zeit auch den Konzertmeister des Orchesters stellte. Unter der Leitung von Günter Muck hatte das Orchester das große Glück, sein Können in mannigfaltigen Konzerten im In- und Ausland unter Beweis zu stellen.
Gastspielreisen führten das Orchester nach Ungarn, Polen, die heutige Tschechische Republik und die damalige Sowjetunion. Bleibende Erlebnisse für das Orchester sind dabei die vielen Konzerte mit berühmten Künstlern als Solisten, wie Annerose Schmidt, Amadeus Webersinke, Herbert Collum, Jörnjakob Timm, Jutta Zoff, und Ludwig Güttler, die hier stellvertretend genannt werden sollen. Bezeichnend für die Vielseitigkeit und den Mut dieses Laienorchesters war und ist der Drang, immer Neues auszuprobieren und gleichzeitig Gelungenes weiter zu pflegen. Dazu zählen die Uraufführungen zeitgenössischer Komponisten, die gemeinsamen Konzerte mit anderen Laienorchestern oder aber auch die vielen volkstümlichen Konzerte. Diese erfreuten sich nach und nach immer wachsender Beliebtheit beim Publikum. Neben einer Vielzahl eigener Konzerte, die das Orchester bestritt, wirkte das Orchester auch bei Festveranstaltungen und bei der Umrahmung ungezählter Veranstaltungen jeglicher Art mit. Seit den siebziger Jahren spielte es auch Anrechtskonzerte für die Jugend im Opernhaus.
Leipziger GewandhaussaalInteressant und lehrreich für das Orchester war auch die Teilnahme an vielen nationalen Ausscheiden, wie den Arbeiterfestspielen. Bei Dirigentenseminaren hatte es Gelegenheit, mit einer Vielzahl verschiedener Orchesterleiter zu arbeiten. In die Zeit der gesellschaftlichen Wandlungen in der ehemaligen DDR fallen zwei große Höhepunkte in die Arbeit des Orchesters. Dies ist das Konzert im Leipziger Gewandhaus im Februar 1989 und das Festkonzert zum 30-jährigen Orchesterjubiläum im April 1991.
Bereits bei den Vorbereitungen für das Jubiläumskonzert waren die Probleme vor allem finanzieller Art, die auf das Orchester zukamen und sich dann in den kommenden Wochen und Monaten immer deutlicher bemerkbar machten, zu spüren. Mit dem Wegfall eines Großteils der finanziellen Mittel, stand das Orchester in dieser Zeit praktisch vor dem "Aus". Innerhalb weniger Wochen mussten sich die Orchestermitglieder entscheiden, ob und wie ein Weiterbestehen des Orchesters aussehen könnte. Gerade in dieser Zeit zeigte sich, dass nicht nur über viele Jahre miteinander gut musiziert wurde, sondern dass sich auch ein sehr starker innerer Zusammenhalt des Orchesters herausgebildet hatte. Mit diesem tiefen Gefühl der Zusammengehörigkeit gelang es damals beherzten Mitgliedern, das Orchester zu erhalten und am 26. Juni 1991 als Sächsisches Sinfonieorchester Chemnitz (SSO) neu zu gründen. Mit der Festschreibung eines neuen Orchesternamens im Vereinsregister wollte man dabei keinesfalls unter die interessante Entwicklungsgeschichte des Orchesters einen Schluss-Strich ziehen. Im Gegenteil, das Orchester bekennt sich zu seiner Geschichte, zu der auch die Einbindung in das bis 1990 bestehende System gehörte.
Die Leistungen der vielen Laienmusiker sind in höchstem Maße anerkennenswert. Damals wie auch heute lassen sich Sinn und Zweck dieses Orchesters auf einen gemeinsamen Nenner bringen. Es ist einfach die Zusammenführung musizierfreudiger Menschen, die unter fachgerechter Anleitung und in ungezählten Stunden Freizeit Konzertprogramme erarbeiten und mit ihren Aufführungen anderen Menschen Freude bereiten. Man könnte es auch mit den Worten eines langjährigen Orchestermitgliedes heute so ausdrücken: "Es (das Orchester) war ein Stück Lebensqualität in einem Inselbereich beglückenden Wirkens, im Umfeld unter dem Druck politischer Einseitigkeit und geistiger Begrenztheit vergangener Jahrzehnte". Schwerstarbeit beim Aufbau des neugegründeten Vereins hatte nun der neue und zugleich erste Vorstand unter der Leitung von Dr. Daisy Weber zu leisten.

Jens Hofereiter

Alles war neu und komplizierter geworden. Nun ging es nicht mehr nur um die Musik allein, nein, auch die gesamte Organisation, die Finanzen, die Werbung, die Pressearbeit und auch die Gewinnung neuer Mitglieder lagen jetzt in den Händen des Vereins. Für das Orchester eine schwierige Phase erneuter Aufbauarbeit. In diese Zeit der Vereinsgründung fällt auch der Wechsel in der künstlerischen Leitung des Orchesters. An die Stelle von Günter Muck, der nach 25-jähriger erfolgreicher Tätigkeit in den Ruhestand trat, wurde mit Jens Hofereiter (Bild rechts), damals hauptberuflich als Solorepetitor am Opernhaus Chemnitz tätig, ein Leiter mit viel jugendlichem Elan und Sachverstand verpflichtet. Nach intensiver Probenarbeit war das Orchester bereits im September 1991 mit einem anspruchsvollen Programm in der Chemnitzer Konzertreihe der Schloßteichkonzerte zu hören.
Seitdem ist das Orchester um eine regelmäßige Konzerttätigkeit sowohl in kommunalen Konzertreihen, aber auch mit eigenen sinfonischen Konzerten bemüht. Bei seiner Teilnahme an der Bundestagung des Bundes deutscher Liebhaberorchester (BDLO) 1992 in Heusenstamm konnte das Orchester erstmals bundesweite, aber auch internationale Kontakte knüpfen und sich musikalisch vorstellen.
In der Konzertreihe der Seligenstädter Klosterkonzerte trat das Orchester dabei mit einem eigenen Konzertprogramm auf und erhielt viel Beifall. Höhepunkte in der Arbeit unter Jens Hofereiter waren die Aufführungen der Cäcilienmesse von Ch. Gounod zum Kulturfestival 'Mittelsächsischer Kultursommer' gemeinsam mit der Singakademie Chemnitz e.V. sowie der C-Dur Messe von L. van Beethoven mit den Chemnitzer Kantoreien von St. Joseph und St. Nepomuk 1994 und 1995.

Erstmals seit vielen Jahren trat das Orchester wieder mit einem begeistert aufgenommenen volkstümlichen Programm in Chemnitz und Wechselburg auf. Für das Programm mit dem erfrischenden Titel "Im Feuerstrom der Reben" konnten Nancy Gibson und Dietrich Greve vom Opernhaus Chemnitz verpflichtet werden.

Bezeichnend für diese Zeit der Entwicklung des Orchesters war die Vielzahl der Konzerte, die in einem Jahr zu bewältigen waren. Geschuldet war diese Situation der permanent angespannten Finanzlage des Vereins und diente der Erhaltung des mittlerweile umfangreichen Vereinsbetriebes. Nicht umsonst lag deshalb das Schwergewicht bei der Arbeit unter Jens Hofereiter auf der Einstudierung neuer Werke. Dies diente der raschen Erweiterung des ohnehin schon beträchtlichen Orchesterrepertoires, stellte aber gleichzeitig außerordentlich hohe Anforderungen an die Musiker und zeigte mehr als deutlich die Grenzbereiche des Laienmusizierens auf. Die Ouvertüre "Die Hebriden" von Mendelssohn-Bartholdy, das Adagio für Streicher op.11 von Samuel Barber und auch die Sinfonie d-Moll des Spaniers Arriaga waren solche aufwendigen Neueinstudierungen in dieser Zeit.
Nach einer Reihe von Konzerten im Chemnitzer Veranstaltungszentrum "Forum" ist das Orchester seit 1995 nun wieder regelmäßig mit zwei Konzerten pro Jahr in der Stadthalle Chemnitz zu hören. Mit Konzerten zur Weihnachtszeit erfuhr auch die Arbeit mit dem Kammerorchester wieder einen Aufschwung.
Eine neue Erfahrung gewann das Orchester durch seine Beziehungen zum Instrumentalverein-Wuppertal e.V. Seit 1994 gab es regelmäßige Kontakte zwischen beiden Vereinen und gemeinsame Konzerte in den Heimatstädten Wuppertal und Chemnitz. Auf der Tagesordnung standen bei den Vereinstreffen neben den interessanten Fragen der Orchesterarbeit, auch die Schattenseiten des Laienmusizierens, welche mittlerweile die beiden Musikvereine gleichermaßen betreffen. Dazu zählen vor allem die angespannten Finanzsituationen, die es immer wieder zu meistern gilt. Aber auch die unterschiedlichen Herangehensweisen bei der Auswahl der Werke und bei der Probenarbeit sind interessante Fragen, die diskutiert werden.
Der Instumental-Verein Wuppertal e.V. mit seiner über 170-jährigen Geschichte eines der ältesten deutschen Liebhaberorchester und das Sächsische Sinfonieorchester Chemnitz (SSO) mit seiner wechselvollen Geschichte, geprägt auch durch die Erfahrungen in unterschiedlichen Gesellschaftssystemen, sind zwei deutsche Liebhaberorchester, die sich in ihrer Arbeit vor allem den hohen Anforderungen der sinfonischen Literatur stellen und die Ergebnisse alljährlich bei Konzerten in ihren Heimatstädten und Regionen unter Beweis stellen. Es ist deshalb ein großes Glück festzustellen und zweifellos dem beharrlichen Wirken beider Orchester und seiner Vorstände zu verdanken, dass es gelungen war, in einer Zeit des Suchens nach Gemeinsamkeiten zwischen Ost und West, diese über das Laienmusizieren zu finden.
Das Jahr 1996 brachte wiederum einen großen Höhepunkt in der Orchestergeschichte. Das 35-jährige Orchesterjubiläum stand vor der Tür. Mit einem anspruchsvollen Programm mit Werken von Schubert, Chopin, Grieg und Bizet hatte sich das Orchester unter der Stabführung von Jens Hofereiter darauf vorbereitet. Das gelungene Konzert erhielt viel Beifall und sollte der Auftakt in eine neue Entwicklungsetappe in der Orchestergeschichte sein.
Nach fünf Jahren schwieriger, aber auch erfolgreicher Aufbauarbeit, die vor allem vom Suchen nach dem richtigen Weg sowohl bei der musikalischen als auch bei der gesamten Vereinstätigkeit gekWolfgang Behrendennzeichnet war, vollzog sich abermals ein Wechsel in der künstlerischen Leitung.
Nach Jens Hofereiter übernahm Wolfgang Behrend den Dirigentenstab. Hauptberuflich von 1992-1998 als Solorepetitor mit Dirigierverpflichtung am Opernhaus Chemnitz tätig, arbeitete das Orchester unter seiner Leitung mit neuen künstlerischen Ansprüchen. Dies trifft sowohl auf die Arbeit mit der sinfonischen Besetzung als auch auf die Kammermusikbesetzung zu. Das Ergebnis einjähriger intensiver Probenarbeit war am 10. Mai 1997 in der Stadthalle Chemnitz zu hören. Dem Orchester wurde von der Kritik eine "Gutes verheißende Ehe" mit seinem künstlerischen Leiter bescheinigt. Verheißungsvoll war auch der Start des Kammerorchesters unter neuer Leitung. Zur Aufführung gelangten im Juni 1997 in der Orangerie des Fürst- Pückler-Parkes in Bad Muskau Werke von Bach, Vivaldi und Mozart.
Im gleichen Jahr gewann das Orchester eine bundesweite Ausschreibung des Bundes deutscher Liebhaberorchester (BDLO) für eine zehntägige Konzertreise nach Japan im August/September 1999. Die zukünftigen japanischen Gastgeber waren dazu eigens nach Deutschland gereist, um sich ausgewählte Orchester anzuhören. Schließlich fiel am 7. Dezember 1997 die Wahl auf die Chemnitzer Musiker. Es war eine der größten Herausforderungen in der Orchestergeschichte. Das schwierige Programm, welches von den Gastgebern zusammengestellt wurde, hatte für das Sächsische Sinfonieorchester Chemnitz (SSO) eine neue künstlerische Dimension.
Bereits 1998 begannen, trotz eines mit zehn Konzerten ausgelasteten Terminkalenders, die Proben für die Konzertreise. Mit der 1. Sinfonie c-Moll op.68 von Johannes Brahms, japanischer Folklore mit großem Chor, der Hallenarie aus der Oper "Tannhäuser" von Richard Wagner und der Ouvertüre zu Goethes Trauerspiel "Egmont" von Ludwig v. Beethoven war das Programm im wahrsten Sinne mit Schwierigkeiten gespickt. Um das immense Probenpensum zu schaffen, war ein ausgeklügelter Probenplan mit vielen Registerproben und Gesamtproben notwendig. Engagierte Unterstützung erhielt das Orchester dabei durch die Musiker der Robert-Schumann-Philharmonie Chemnitz.

Vor dem großen Ereignis folgte aber noch eine Reihe interessanter Konzerte in Chemnitz und der Region. Mit einem Benefizkonzert in der Chemnitzer Markuskirche unterstützte das Orchester den Aufbau dieses wunderschönen Kirchenbaus, der nun nach seiner Fertigstellung im Jahr 2000 zu einer der schönsten Spielstätten des Orchesters in Chemnitz geworden ist.
Herr Murauchi im Gespräch mit Frau WeberZu den japanischen Kulturtagen im Wasserschloss Klaffenbach konzertierte das Kammerorchester mit Werken von Vivaldi, Mozart und Bach. Besonderer Beliebtheit erfreuten sich in immer stärkerem Maße die alljährlichen Sinfoniekonzerte des Orchesters in der Stadthalle Chemnitz, zu denen im November 1998 auch das nunmehr dritte Gemeinschaftskonzert mit dem Instrumental-Verein Wuppertal e.V. gehörte. Mit der Solistin Gabriele Kupfernagel bei Beethovens Klavierkonzert Nr.1 hatte das Orchester dabei eine exzellente Solistin. Wie die Kritiken der Konzerte aus dieser Zeit belegen, erfüllte das Orchester dank der künstlerischen Arbeit von Wolfgang Behrend mittlerweile "fast professionelle Ansprüche". Bester Lohn dafür waren die ständig steigenden Besucherzahlen.
Der seit dieser Zeit einsetzende rege Zulauf an neuen Mitgliedern, zu denen viele junge Musiker gehören, hat zu einer neuen, frischen und streitbaren Atmosphäre im Orchester geführt, die sich auch in musikalischer Hinsicht sehr positiv auswirkte. Nach unzähligen Proben und einer mehrtägigen Einspielphase startete das Orchester mit 40 Musikern samt Instrumenten am 26. August 1999 zur großen Gastspielreise in das 9000 km entfernte Hachioji, einer Textilstadt am Rande von Tokio.
Voller Erwartungen, aber auch mit dem Willen, etwas aus der sächsischen Heimat in das ferne Japan zu tragen, machte sich das Orchester auf die weite Reise. Dass die Gastspielreise überhaupt zustande kommen konnte und zu einem solchen Erfolg wurde, ist vor allem dem großen Enthusiasmus aller an dem gesamten Projekt Beteiligten zu verdanken. Besondere Dankbarkeit empfindet das Orchester gegenüber den japanischen Musikfreunden mit ihrem Organisationskomitee, welches aus hochrangigen Vertretern aus der Wirtschaft bestand, und den Hauptteil der Finanzierung übernahm.
Die Reise in den Fernen Osten hat mit ihren landschaftlichen Impressionen, den vielen Begegnungen mit einer völlig anderen Kultur und der gemeinsam empfundenen Musik einen tiefen Eindruck bei den Chemnitzer Musikern hinterlassen und zum besseren gegenseitigen Verständnis beigetragen. Bester Lohn für die harte Probenarbeit war das von 2000 Zuschauern begeistert aufgenommene Konzert in der City-Hall von Hachioji. Bereits kurz nach seiner Rückkehr aus Japan begannen für das Orchester wiederum anstrengende Wochen.
MDR: 25 Jahre Stadthalle Chemnitz
Die Stadthalle Chemnitz feierte ihr 25-jähriges Jubiläum und der MDR wollte das Sächsische Sinfonieorchester ins Programm haben. Das waren neue Erfahrungen für die Musiker. Intensiven Proben folgten Aufnahmen im Tonstudio. Interessant und aufregend auch die Arbeit vor den Kameras. Im November schließlich wurde das Orchester bei der Veranstaltung "Asse 99" mit einem Preis für sein künstlerisches Schaffen geehrt.
Dresdner Salonorchester zum OrchesterballEin Novum in der Geschichte des Vereins und zugleich Höhepunkt des Jahres war der erste Orchesterball des Orchesters, der im ausverkauften Renaissance Hotel großen Anklang fand. Dank großzügiger Unterstützung durch die Geschäftsleitung des Hotels und der perfekten Organisation konnte dem Publikum ein unterhaltsames Programm in ansprechender Atmosphäre geboten werden. Im neu beginnenden Jahr beschritt das Orchester auch neue Wege bei der Programmgestaltung. Für sein Sinfoniekonzert im Juni des Jahres wählte es ausschließlich Werke nordischer Komponisten aus. Das Konzert mit Werken von Sibelius und Grieg wurde vom Publikum begeistert aufgenommen und erhielt eine sehr gute Kritik. Größere Bedeutung bekam in zunehmendem Maße die Arbeit mit dem Nachwuchs. Durch kontinuierliche Werbung konnten etwa zwanzig neue Mitglieder gewonnen werden.

Probe zum Deutsch-Japanischen Abend am 14.6.2001Mit dem "Tag der offenen Tür" widmete sich das Orchester vor allem den jüngsten Musikern. An diesem Tag durfte sich jeder einmal ausprobieren und in einem richtigen Orchester mitspielen. Im zweiten Sinfoniekonzert des Jahres hatte man sich für ein großes Wagnis entschieden. Auf dem Programm stand im zweiten Teil die bereits in Japan aufgeführte Sinfonie Nr. 1 c-Moll op.68 von J. Brahms. Für das Publikum und das Orchester war die Aufführung dieses Meisterwerkes der Romantik ein großes Erlebnis. Mit Schwierigkeiten gespickt war auch der Auftritt des neu formierten Kammerorchesters. In der filigranen h-Moll Suite von J. S. Bach zeigte Alexandra Haubner, Soloflötistin des Orchesters, ihr brillantes Können. Besonders glücklich war das Orchester über die Einladung, bei der Festwoche anlässlich der nach langer Rekonstruktion wiedereröffneten Markuskirche Chemnitz ein Konzert geben zu können. Hatte es doch bereits mehrmals Benefizkonzerte für den Wiederaufbau in der in Rekonstruktion befindlichen Kirche gespielt. Krönender Abschluss des Jahres 2000 war der sehr gut besuchte zweite Orchesterball im Renaissance Hotel Chemnitz.

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